ESG-Plattform Plan A nimmt Kurs auf das europäische Ausland
ESG-Plattform Plan A nimmt Kurs auf das europäische Ausland
Plan-A-Mitgründerin und CEO Lubomila Jordanova will die Carbon-Management-Plattform weiter ausbauen. Die zunehmenden regulatorischen Anforderungen könnten ihr Rückenwind geben.
sar/kro Frankfurt
Die regulatorischen Anforderungen an die ESG-Berichterstattung werden immer umfassender, und auch die Zahl der Unternehmen, die über diese Aspekte ihrer Tätigkeit berichten müssen, wächst zunehmend. Diesen Markt adressiert das 2017 gegründete Berliner Software-Start-up Plan A, das eine Nachhaltigkeitsplattform lanciert hat. Die Produkte von Plan A sollen es Unternehmen erleichtern, Themen wie CO2-Bilanzierung und ESG-Berichterstattung stärker zu automatisieren.
Mitgründerin und CEO Lubomila Jordanova und ihr Team haben bei einer im September abgeschlossenen Finanzierungsrunde 27 Mill. Dollar für den Ausbau der Carbon-Management-Plattform eingesammelt. Neben der kalifornischem VC-Gesellschaft Lightspeed Venture Partners, die als Hauptinvestor bei den Berlinern engagiert ist, sind Konzerne aus der Finanzbranche wie Visa, die Deutsche Bank und der VC-Arm der französischen Großbank BNP Paribas, Opera Tech Ventures, an Plan A beteiligt. Auch mehrere Gründer anderer Start-ups haben in Plan A investiert.
Umkämpfter Markt
Am Markt konkurriert das Start-up mit anderen Carbon-Management-Plattormen wie Emitwise (London), Tanso (München) oder Sweep. Die französische Sweep hat sich im April 2022 bei Investoren 73 Mill. Dollar gesichert. Plan-A-Mitgründerin Jordanova rechnet in ihrem Segment mit einer Konsolidierung, sagte sie im Herbst im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Für ihr eigenes Start-up setzt sie jedoch auf eine „konservative Wachstumsstrategie“.
Insgesamt hat Plan A bisher rund 40 Mill. Dollar Wagniskapital eingesammelt und gibt für 2022 Erlöse im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich an. Profitabel ist Plan A noch nicht. Mit den frischen Mitteln wollen die Berliner die nächste Wachstumsphase einläuten. Die Belegschaft soll sich auf mehr als 240 Beschäftigte verdoppeln. Außerdem soll die Plattform ausgebaut werden und künftig Nutzern in weiteren europäischen Märkten zugänglich sein. Bislang ist Plan A in Deutschland, Großbritannien und Frankreich aktiv.