Esprit schwenkt von Alteri zu Deichmann um
Anstelle des Investors Alteri wird nun die Schuhkette Deichmann neue Eigentümerin der Esprit-Markenrechte. Noch im August hatten sich die sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften einstimmig für die Offerte des Investors Alteri Partners ausgesprochen. Danach sind sie aber offenbar noch einmal umgeschwenkt, wie aus einer Mitteilung von Dienstag hervorgeht.
Demnach hätte die zunächst mit Alteri geschlossene Grundlagenvereinbarung („Term Sheet“) noch in einen rechtlich bindenden Vertrag überführt werden müssen. „In der Zwischenzeit unterbreitete Deichmann als neu hinzugekommener Interessent ein Angebot“, heißt es weiter. Dass ein Angebot nach der vorangegangenen Investorensuche und der offiziellen Bekanntgabe einer Grundlagenvereinbarung noch neu ins Spiel kommt, ist ungewöhnlich. Von Esprit heißt es dazu lediglich, nach „den Endverhandlungen mit beiden Bietern“ hätten sich Geschäftsführung, Gläubigerausschüsse und die Esprit Holding schließlich für die Offerte von Deichmann entschieden. Über deren Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart.
Durch das späte Angebot von Deichmann war eine neue Bietersituation entstanden.
Esprit-Sanierungsgeschäftsführer Christian Gerloff
Weitere Überraschungen soll es im Prozess nun nicht mehr geben. „Durch das späte Angebot von Deichmann war eine neue Bietersituation entstanden“, sagt Esprit-Sanierungsgeschäftsführer Christian Gerloff. „Nun aber herrscht Klarheit“, betont er weiter. Deichmann erwirbt zwar die kompletten Markenrechte sowie weitere immaterielle Vermögenswerte für Europa, wird sich aber auf den Produktbereich Schuhe fokussieren. Bereits seit 2019 ist Deichmann ein Lizenznehmer von Esprit.
Nach Auskunft von Deichmann sollen die Markenrechte für den Textilbereich an die „Theia Group of Companies“ weitergereicht werden. Wer hinter dieser Gruppe steht, ist nicht bekannt. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als „Brand Management Company“. Die Einstellung des Esprit-Geschäftsbetriebs verläuft der Mitteilung zufolge derweil nach Plan. Bis Ende November soll der Abverkauf in den zuletzt 56 eigenen deutschen Filialen beendet und „nahezu alle“ Standorte geschlossen sein.