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EY füllt Kriegskasse des Beratungsgeschäfts

Ernst & Young (EY) hat der „Financial Times“ zufolge 2,5 Mrd. Dollar zur Seite gelegt, um Akquisitionen des Beratungsgeschäfts zu finanzieren. Es soll ausgegliedert und an die Börse gebracht werden.

EY füllt Kriegskasse des Beratungsgeschäfts

hip London

Noch haben die 13 000 Partner von Ernst & Young (EY) das Vorhaben nicht abgesegnet, aber die Vorbereitungen für die Trennung von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgeschäft sind offenbar in vollem Gange. Wie die „Financial Times“ unter Berufung auf damit vertraute Personen berichtet, werden 2,5 Mrd. Dollar zur Seite gelegt, um der letztgenannten Sparte Akquisitionen zu finanzieren. Das soll ihr ermöglichen, dem Rest der „Big 4“, Deloitte, KPMG und PwC also, sowie anderen Beratungsgesellschaften Marktanteile abzujagen. Zudem seien 400 Mill. Dollar für den Aufbau einer eigenen Marke vorgesehen, denn die Sparte werde den Namen EY nicht weiter verwenden. Ziel sei es, binnen zwei Jahren 1,5 Mrd. Dollar zusätzlichen Umsatz pro Jahr zu erwirtschaften. Ein Börsengang in New York werde angestrebt. Möglich wäre auch, Zukäufe durch Ausgabe neuer Aktien zu finanzieren, aber das habe man in den ersten zwei Jahren nach der Ausgliederung nicht vor. Dem Blatt zufolge wurden bereits fast alle Partner einem der beiden Geschäfte zugerechnet: rund 7 000 der neuen Beratungsgesellschaft, 6 000 dem vom Prüfungsgeschäft dominierten bestehenden Unternehmen.

Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hatte den großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften 2019 nach spektakulären Skandalen wie dem Zusammenbruch von Carillion eine firmeninterne Trennung der Buchprüfung von der Unternehmensberatung empfohlen, um Interessenkonflikte zu vermeiden. EY ist offenbar bereit, darüber hinauszugehen.