Fahrzeugtechnik macht Indus immer weniger Freude
ak Düsseldorf
Indus werkelt fleißig am Portfolioumbau, um den Anteil der Fahrzeugtechnik zu reduzieren. Im laufenden Jahr sind mindestens zwei Zukäufe neuer Tochterunternehmen vorgesehen, schreibt der Vorstand der Beteiligungsgesellschaft im am Mittwoch vorgelegten Geschäftsbericht. Indus will vor allem in den Branchen Bautechnik, Automatisierungstechnik sowie Medizin- und Gesundheitstechnik akquirieren.
In der Prognose eines Umsatzes zwischen 1,8 und 1,95 Mrd. Euro im laufenden Jahr wird von zwei Unternehmenserwerben mit einem Erlös von zusammen 60 Mill. Euro ausgegangen. Für Zukäufe plant Indus eine Summe von 62 Mill. Euro ein. Darin enthalten ist der Preis für den Maschinenbauer Heiber und Schröder, dessen Kauf im Dezember vertraglich besiegelt worden war. Das Ebit der Mittelstandsholding soll bei 115 bis 130 Mill. Euro landen und sich damit im Vergleich zu 2021 nur leicht verbessern.
Die erwarteten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind in der Prognose noch ausgeklammert, da sie bislang weder absehbar noch quantifizierbar seien, wie das Management schreibt. Indus-Beteiligungen haben 2021 rund 17 Mill. Euro Umsatz in Russland erzielt, in der Ukraine waren es 3 Mill. Euro – alles hauptsächlich in der Metalltechnik.
Das Sorgenkind Fahrzeugtechnik hat im vergangenen Jahr erneut ein negatives Ebit eingefahren. Der Verlust betrug 57 Mill. Euro und konnte damit um 30 Mill. Euro reduziert werden. Der Chipmangel und die damit verbundenen stark rückläufigen Serienabrufe bleiben das Hauptproblem. Indus rechnet auch für 2022 mit einem Fehlbetrag, der allerdings deutlich sinken soll. Der Umsatzanteil der Fahrzeugtechnik im Gesamtkonzern ist mit jetzt sieben Beteiligungen auf 16% gesunken, 2018 waren es mit neun Unternehmen noch 23%.
Ansonsten konnte sich die Beteiligungsgesellschaft im vergangenen Jahr von dem pandemiebedingten Rückschlag deutlich erholen. Wie schon Ende Februar bekannt gegeben, vervierfachte sich das Ebit auf 115 Mill. Euro.
Indus | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatz | 1 741 | 1 559 |
Ebitda | 220 | 158 |
Wertminderungen | 8 | 41 |
Ebit | 115 | 25 |
Konzernergebnis | 48 | –27 |
Ergebnis je Aktie (Euro) | 1,78 | –1,10 |
Dividende (Euro) | 1,05 | 0,80 |
Operativer Cashflow | 136 | 174 |
Nettoverschuldung | 504 | 519 |
Eigenkapitalquote (%) | 42,3 | 39,1 |
Börsen-Zeitung |