FDA-Aussagen lassen Philips-Aktie abstürzen
hek Frankfurt
Als kritisch eingestufte Aussagen der US-Arzneimittelbehörde FDA zu schadhaften Schlaf- und Beatmungsgeräten von Philips haben am Montag zu einem Kurssturz der Aktie des Healthcare-Konzerns geführt. Die FDA hat erste Ergebnisse der Inspektion in einer US-Produktionsstätte des niederländischen Unternehmens veröffentlicht und weitere Tests gefordert. Hintergrund ist ein zerfallender Polyurethanschaum in den Geräten, dessen Teilchen möglicherweise toxisch oder krebserregend sind. Im Handelsverlauf lag die Philips-Aktie 11 % im Minus. Die Ermittler haben „Beobachtungen“ zusammengestellt, die in einem Abschlussbericht festgehalten würden, teilt die FDA mit. Die Liste stelle keine endgültige Entscheidung dar, ob ein Verstoß vorliege.
Philips will den Schaumstoff der zurückgerufenen Geräte durch einen anderen auf Silikonbasis ersetzen. Die FDA hatte den Plan zunächst genehmigt, unter anderem auf Grundlage von Testergebnissen, die der Konzern vorgelegt hatte. Doch während der Inspektion erfuhren die Inspekteure nach eigenen Angaben, dass der Silikon-Schaum außerhalb der USA einen Sicherheitstest nicht bestanden hat. Die Behörde verlangt nun zusätzliche Untersuchungen durch ein unabhängiges Labor, um festzustellen, ob der silikonbasierte Schaumstoff Sicherheitsrisiken für Patienten birgt.
Philips betont in einer Stellungnahme, eng mit der FDA zusammenzuarbeiten. Von dem Rückruf sind nach Analystenangaben rund 3,5 Millionen Geräte betroffen. Die US-Bank J.P. Morgan stuft die öffentliche Stellungnahme der FDA als ungewöhnlich ein. Die Äußerungen verschärften die Risikowahrnehmung der Anleger.