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Ferrari lässt die Pandemie hinter sich

Ferrari hat im 2. Quartal beschleunigt und das Vor-Pandemie-Niveau übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem die Produktion mehrere Wochen stillgestanden hatte, verdoppelten sich die Verkaufszahlen nahezu.

Ferrari lässt die Pandemie hinter sich

bl Mailand

Der italienische Sportwagenbauer Ferrari hat im zweiten Quartal beschleunigt und das Vor-Pandemie-Niveau erreicht bzw. übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem die Produktion allerdings mehrere Wochen stillgestanden hatte, verdoppelten sich die Verkaufszahlen nahezu auf 2685 Einheiten. Sie lagen um 0,5% über dem Niveau von 2019. Im gesamten ersten Halbjahr verkaufte Ferrari 5456 (4127) Fahrzeuge, das waren 32% mehr als im Jahr davor. Der Umsatz wuchs auf 1,04 Mrd. (i.V. 571 Mill.) Euro. Wegen eines höheren Anteils höherwertiger Fahrzeuge im Absatzmix verzwölffachte sich das Betriebsergebnis (Ebit) auf 274 Mill. Euro und lag damit um 14,8% über dem Level von 2019. Die Marge erreichte 26,5%. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 208 (9) Mill. Euro. Der industrielle Free Cash-flow lag bei 113 Mill. Euro.

Der Aktienkurs reagierte negativ auf die Zahlen: Der Wert gab um 1,2% auf 181,65 Euro nach. Ferrari ist mit einem Börsenwert von 35,5 Mrd. Euro eines der teuersten italienischen Unternehmen. CEO und Chairman John Elkann zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen und hob das „einzigartige Geschäftsmodell“ von Ferrari hervor. Er erhöhte die Jahresprognose für den Free Cash-flow von bisher 350 Mill. auf 450 Mill. Euro. Beim Umsatz werden 4,3 (2020: 3,5) Mrd. Euro angepeilt, beim Betriebsergebnis eine Marge zwischen 22,6 und 23,7 (20,7)%.

Zum 1. September übernimmt der Chipexperte Benedetto Vigna, der von STMicroelectronics kommt, als CEO das Steuer bei Ferrari. Er soll den Autohersteller fit für den technologischen Wandel in der Branche machen. Besonders stark fielen die Wachstumsraten in China/Hongkong (plus 564%) aus. In Europa erreichten sie 89,4%, in Nord- und Südamerika 70,3%. Unter den Modellreihen nahm vor allem der Absatz der 8-Zylinder-Baureihe (plus 111,2%) deutlich zu.

Im Berichtszeitraum stellte Ferrari mit Hilfe eines von Armani geholten Kreativdirektors eine Luxusmodekollektion vor und eröffnete einen Flagship Store am Hauptsitz in Maranello. Dort hat auch ein Sternerestaurant aufgemacht. Mit Hilfe einer „Brand Extension“ sollen neue Kundengruppen erschlossen werden. Gerüchten zufolge, die seit längerer Zeit kursieren, strebt Ferrari ein Bündnis mit Armani an.