Ferrari startet mit dem SUV Purosangue durch
bl Mailand
Der italienische Sportwagenbauer Ferrari hat mit dem Purosangue (Vollblut) seinen ersten SUV vorgestellt. Das neue Fahrzeug hat einen deutlich sportlicheren Touch als Konkurrenzmodelle von Lamborghini, Porsche oder Aston Martin, ist „nur“ fünf Meter lang und knapp 1,60 Meter hoch und bietet vier Plätze. An die Kunden ausgeliefert werden soll der Zwei-Tonner vom zweiten Quartal 2023 an – zunächst nur in Europa, dann auch in Nordamerika. Der Purosangue ist ab 390 000 Euro zu haben, was sich mit einigen Extras schnell auf 450000 Euro summieren dürfte. In dieser Hinsicht spielt das neue Modell, das nur in einer Zwölf-Zylinder-Version mit 725 PS, nicht aber als Elektro- oder Hybrid-Fahrzeug angeboten wird, in einer anderen Liga.
CEO Benedetto Vigna spricht von einem „sportlichen Auto mit vier Plätzen. Das ist kein SUV“, sagte er bei der Vorstellung des Purosangue. Der angestrebte Anteil von 20 % am Gesamtabsatz liegt deutlich unter den Vergleichszahlen von Wettbewerbern, doch das Modell dürfte bald zum meistverkauften werden. Ferrari betreibt traditionell eine bewusste Verknappung. Es soll bereits 6000 Bestellungen und Wartezeiten von drei bis vier Jahren geben, aber das will Ferrari nicht kommentieren.
Das Unternehmen aus Maranello feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag und hat im Juli die Jahresprognose angehoben. Im zweiten Quartal waren der Absatz um 29 % auf 3455 Fahrzeuge, der Umsatz um ein Viertel auf 1,3 Mrd. Euro und der Nettogewinn um 22 % auf 255 Mill. Euro gewachsen. Das Unternehmen will 2025 den ersten vollelektrischen Ferrari vorstellen und, mit Partnern, eine eigene Batterieproduktion aufbauen. Bis 2030 soll der Absatzanteil von Elektro-Fahrzeugen auf 40 % und der von Hybrid-Autos von derzeit knapp 20 % ebenfalls auf 40 % wachsen. Der Aktienkurs des zu 22,9 % von der Elkann/Exor-Familienholding Exor kontrollierten Unternehmens legte am Mittwoch zu.