Finanzinvestor Castik Capital startet neuen Fonds mit 2 Mrd. Euro Kapitalzusagen
Castik Capital startet neuen Fonds mit 2 Mrd. Euro
Reibungsloses Fundraising – Fast zwei Drittel mehr Volumen als beim Vorgängervehikel des Finanzinvestors
cru Frankfurt
Der Finanzinvestor Castik Capital hat seinen dritten Fonds mit einer Gesamtkapitalzusage von 2 Mrd. Euro geschlossen. Das sind 60% mehr als beim Vorgängerfonds Epic II (European Private Investment Club). Angepeilt waren 1,75 Mrd. Euro. Mit einer Re-up-Rate von über 90% wurde der Fonds stark von bestehenden Anlegern unterstützt. Beraten wurde Castik Capital in den USA und Europa von der Monument Group und in Japan von Pacific Fund Management. Rechtsberatung leisteten Pöllath & Partners sowie Fried Frank.
Castik hat seinen Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über ein Büro in München. Laut Castik-Partner Michael Phillips zielt der Fonds auf Investments „in hochwertige Unternehmen mit Wachstumspotential in stark fragmentierten Märkten, die ihren Hauptsitz in Europa haben und von erfahrenen Managementteams oder Gründern geleitet werden“. Eine Beteiligung am Schweizer Uhrenzulieferer Acrotec, der jetzt in Zürich an die Börse gehen will hatte Castik 2020 an Carlyle verkauft.
2014 gegründet
Castik wurde im Mai 2014 von drei Investment-Partnern gegründet. Michael Phillips war 22 Jahre lang bei der Londoner Boutique Apax tätig und zuletzt Leiter von Apax Germany. Weitere Gründer sind Marc-Oliver Jauch, ebenfalls zuvor bei Apax tätig, und Michael Gröber, der bei Apax und dem Private-Equity-Haus Montagu arbeitete.
Dass das Fundraising für einen neuen Fonds reibungslos funktioniert, ist derzeit keine Selbstverständlichkeit in der Private-Equity-Branche. Oft dauert das Fundraising länger als geplant, oder das angepeilte Ziel wird nicht erreicht oder der Fonds gleich ganz abgesagt. Nur die größten Häuser schlagen sich unverändert gut, weil die Investoren einen „One-stop-shop“ für ihre gesamten Private-Markets-Investments schätzen.
Laut Private-Equity-Branchebericht der Unternehmensberatung Bain für die erste Hälfte des Jahres bleibt die Mittelbeschaffung „für die meisten Fonds eine Herausforderung, da sie in einem Markt, der sich noch immer von den Auswirkungen der Pandemie erholt, um frisches Kapital kämpfen“. Laut Bain müssten General Partner, die nicht in der Lage sind, ihre Portfoliounternehmen zu erfolgreichen Ergebnissen zu führen, damit rechnen, aus dem Markt bereinigt zu werden.
Oft fehlt Liquidität
Das derzeitige Umfeld stellt laut Bain auch eine Liquiditätsherausforderung für Private-Equity-Firmen dar: „Viele haben mit einem Mangel an Ausstiegsmöglichkeiten zu kämpfen, und eine große Anzahl schließt unter Plan.“ Eine Haltedauer von mehr als fünf Jahren werde zur Norm.