Der schwedische Finanzinvestor EQT hat am Montag nach der Gestattung durch die Finanzaufsicht BaFin das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an alle Aktionäre des in der Corona-Pandemie stark gewachsenen Thermoisolationsspezialisten Va-Q-Tec ge­startet. Durchgeführt wird der Deal von der Holdinggesellschaft Fahrenheit Acquico GmbH, die vom EQT-X-Fonds kontrolliert wird – mit Unterstützung der Co-Investoren, der Mubadala Investment Company und dem Sixth-Cinven-Fonds.

Va-Q-Tec-Aktionäre können ihre Aktien bis zum 16. Februar 2023 zum Verkauf einreichen. Je Aktie will EQT 26 Euro in bar auf den Tisch legen und das Unternehmen so mit knapp 350 Mill. Euro bewerten. Der Kurs stand am Montag bei 25,20 Euro (+0,6 %). Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von 98 % auf den unbeeinflussten volumengewichteten Durchschnittspreis der drei Monate bis einschließlich 9. De­zember 2022 und einer Prämie von 46 % auf den unbeeinflussten Schlusskurs vom 9. Dezember 2022.

Vorstand und Aufsichtsrat von Va-Q-Tec begrüßen die Offerte, vorbehaltlich der Prüfung der Angebotsunterlage. Der Vollzug des Übernahmeangebots steht unter dem Vorbehalt des Erreichens einer Mindestannahmeschwelle von 62,5 % – einschließlich der von den Gründerfamilien um Joachim Kuhn und Roland Caps bereits gehaltenen rund 26 %. Der Vollzug wird für das zweite Quartal 2023 erwartet.

Private-Equity-Häuser stehen unter Anlagedruck, weil sie über 1  Bill. Dollar Kapitalzusagen für Buy-out-Deals verfügen. Dadurch kommen auch teure Public-to-Private-Deals wieder in Mode. Um das Wachstum von Va-Q-Tec anzukurbeln, soll nach der Übernahme die Pharmasparte der Firma mit einem Portfoliounternehmen von EQT für temperaturempfindliche Transporte fusioniert werden. Bei Take Privates durch Finanzinvestoren werden oft exorbitante Prämien gezahlt – im Schnitt sind es laut Refinitiv 42 %.