Finanzinvestor EQT will Solarpack übernehmen
cru Frankfurt
Der schwedische Finanzinvestor EQT will den spanischen Solarparkentwickler Solarpack für rund 880 Mill. Euro übernehmen und von der Börse nehmen. Die Offerte von 26,50 Euro in bar je Aktie entspricht einer Prämie von rund 45% gegenüber dem Schlusskurs von Dienstag (15. Juni) von 18,28 Euro. Solarpack entwickelt und betreibt Solarkraftwerke hauptsächlich in Spanien, Chile und Indien. Das Angebot ist an eine Mindestannahmequote von 75% plus eine Aktie und die Zustimmung der lokalen Kartellbehörden geknüpft. 51% seien EQT bereits verbindlich angedient worden. Die Solarpack-Aktie hob nach dem Übernahmeangebot ab: Der Kurs schnellte um 43% auf 26,15 Euro in die Höhe.
EQT hat in Deutschland zuletzt den Linux-Softwareanbieter Suse an die Börse gebracht und den Facility-Manager Apleona an das französische Private-Equity-Haus PAI Partners verkauft. Jetzt hat der „EQT Infrastructure V“-Fonds das freiwillige Übernahmeangebot für Solarpack über die Zweckgesellschaft Veleta Bidco angekündigt. Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von 35,1% auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Solarpack-Aktie in den letzten drei Monaten.
Die Solarpack-Eigentümer Beraunberri, Landa und Burgest 2007, die zusammen einen Anteil von ca. 51% an Solarpack halten, haben unwiderrufliche Vereinbarungen getroffen, ihren gesamten Aktienanteil an EQT zu verkaufen. Darüber hinaus haben sich Beraunberri und Burgest 2007 verpflichtet, in den EQT-Fonds zu investieren und eine Beteiligung von 5,2% bzw. 3% zu übernehmen. Auch Solarpack-CEO und Mitgründer Pablo Burgos will seine 8% abgeben.
Solarpack wurde 2005 gegründet, ging 2018 an die Börse und ist als Entwickler und Eigentümer von Solar-Fotovoltaik-Kraftwerken tätig. Seit der Gründung hat das in Getxo ansässige Unternehmen etwa 1,3 Gigawatt an Solarparks in acht Ländern gebaut. Gegenwärtig besitzt und betreibt es 450 Megawatt dieser Gesamtkapazität und beschäftigt über 260 Mitarbeiter.
Die EQT-Offerte unterstreicht die wachsende Nachfrage von Investoren nach Unternehmen, die dazu beitragen, die Wirtschaft von fossilen Brennstoffen wegzubringen und den Klimawandel zu bekämpfen. In Spanien haben sinkende Kosten für Energieerzeugungstechnik und wachsende politische Unterstützung dazu geführt, dass die Solarressourcen des Landes stärker genutzt werden.