Der französische Automobilmarkt hat 2022 ein weiteres schwarzes Jahr erlebt. Sowohl die Verkäufe von Neuwagen als auch die von Gebrauchtwagen sind erneut eingebrochen. So ist der Absatz von Pkw im vergangenen Jahr um 7,8 % auf 1,53 Millionen gesunken, nachdem er bereits 2020 nach Ausbruch der Covid-Pandemie ein katastrophales Jahr erlebt und sich dann 2021 stabilisiert hatte. Seit 2019 sind die Neuwagen-Verkäufe in Frankreich nach Angaben der Plateform Automobile (PFA), einem Zusammenschluss von Automobilherstellern und Zulieferern, um ein Drittel zurückgegangen. Sie bewegen sich nun auf einem ähnlichen Niveau wie in den 70er Jahren.

Gelitten hat der Automobilmarkt in Frankreich genau wie in anderen Ländern unter dem anhaltenden Chipmangel, steigenden Rohstoffkosten, hohen Treibstoffpreisen, strengen Corona-Beschränkungen in China und fehlenden Fahrern für den Transport von Autos von Werken zu Händlern. Der Anfang 2021 aus dem Zusammenschluss von PSA und Fiat Chrysler entstandene Automobilkonzern Stellantis konnte in dem Umfeld trotz eines starken Rückgangs seiner beiden Marken Citroën und Peugeot den ersten Platz verteidigen. Sein Absatz brach nach Angaben von PFA um 14,7 % auf 478 040 Pkw ein, der seines heimischen Konkurrenten Renault dagegen „nur“ um 6,7 % auf 369 432. Die Volkswagen-Gruppe wiederum verkaufte mit 195 183 Autos 11,8 % weniger als im Vorjahr. Die meistverkauften Marken waren Peugeot, gefolgt von Renault, Dacia und Citroën. Der Marktanteil von Stellantis beträgt in Frankreich 31,3 %, der von Renault 24,1 % und der von Toyota 6,8 %.

Toyota gehört mit einem Plus von 2,6 % zu den Herstellern, die ihre Verkäufe letztes Jahr steigern konnten, genau wie Ford (+7,6 %), Nissan (+29 %) und Hyundai (+4,3 %). Die größten Zuwächse verbuchten Mitsubishi (+24 %) und Tesla (+10,4 %), allerdings auf sehr niedrigem Niveau, denn Mitsubishi verkaufte in Frankreich gerade mal 2.439 Neuwagen, Tesla immerhin 26.446. Die Zuwachsrate von Elon Musks Marke zeigt, dass der Anteil von E-Autos in Frankreich weiter steigt. Ihr Anteil an den Neuwagenzulassungen ist letztes Jahr auf 13 % gestiegen, nachdem er ein Jahr zuvor noch 10 % betrug. Gleichzeitig ist der Anteil von Dieselfahrzeugen um mehr als fünf Prozentpunkte auf unter 16 % gesunken. Der Markt für Gebrauchtfahrzeuge wiederum, der 2021 gut zugelegt hatte, ist vergangenes Jahr um 13 % auf das niedrigste Niveau seit 2009 eingebrochen.