Wegen des Kriegs in der Ukraine, des Corona-Lockdowns in China, immer höheren Beschaffungskosten und wegen des anhaltenden Lieferkettenchaos schaut nun auch der Mannheimer Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub mit etwas mehr Vorsicht auf das laufende Geschäftsjahr. Hatte das MDax-Unternehmen Mitte März noch einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 360 bis 390 Mill. Euro in Aussicht gestellt, soll diese Kennzahl nun auf dem Niveau des Vorjahres und damit am unteren Ende der Spanne liegen. 2021 hatte Fuchs ein Ebit von 363 Mill. Euro erzielt. Den freien Cashflow vor Akquisitionen − der wegen des stark gestiegenen Nettoumlaufvermögens schon im Vorjahr die Erwartungen verfehlt hatte − sieht Fuchs mittlerweile sogar deutlich unter dem ursprünglichen Zielwert von rund 220 Mill. Euro.

Er gehe davon aus, „dass hohe Rohstoffpreissteigerungen und Kosteninflation uns auch im weiteren Verlauf des Jahres belasten werden“, sagte CEO Stefan Fuchs anlässlich der Vorstellung der Geschäftszahlen zum ersten Quartal. „Insbesondere die Verfügbarkeit von Rohstoffen bereitet uns Sorge.“

Beim Umsatz rechnet der Konzern weiterhin mit einer Bandbreite von 3,0 bis 3,3 Mrd. Euro − im Vergleich zum Vorjahr wäre das im besten Fall eine Steigerung von fast 15 %. Im ersten Quartal hatte Fuchs ein Umsatzplus von 16 % auf 808 Mill. Euro erzielt, was vor allem an höheren Verkaufspreisen lag. Mit einem so starken Anstieg hatten Analysten im ersten Quartal nicht gerechnet. Auch das Ebit lag mit 93 Mill. Euro über den Schätzungen.

An der Börse reagierten Anleger dennoch enttäuscht. Die Vorzugsaktie gab in einem freundlichen Markt in der Spitze um 4 % nach und landete auf den hinteren Rängen im MDax.