Maschinenbau

Gea startet schwungvoll in den neuen Turnus

Gea hat den vielfältigen Herausforderungen im Auftaktquartal getrotzt. Das erste Quartal bescherte dem Maschinenbauer Rekorde im Auftragseingang und in der Ergebnismarge.

Gea startet schwungvoll in den neuen Turnus

ab Köln – Dem Geschäft der Gea Group scheint das widrige Umfeld nichts anhaben zu können. Der Auftragseingang kletterte im Auftaktquartal um ein Fünftel, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Das bereinigte operative Ergebnis kam um 14 % auf 138 Mill. Euro voran und wuchs damit schneller als der Umsatz, der um fast 6 % stieg. Entsprechend stellte sich die Umsatzrendite auf 12,3 (i.V. 11,4) %, was ebenfalls einen Rekord markiert. „Damit unterstreicht Gea die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells“, freute sich Vorstandschef Stefan Klebert.

Die Investoren hat der auf die Lebensmittelindustrie spezialisierte Maschinenbauer mit dem Zahlenwerk jedoch nicht überzeugt, obwohl die Markterwartungen getoppt wurden. Die Analysten von Jefferies verwiesen darauf, dass Gea in der bestätigten Prognose keine Aussagen zur Kosteninflation getroffen habe. In einem schwächeren Gesamtmarkt gab der MDax-Wert in der Spitze um 4,1% nach.

Dass das Orderbuch um 20 % anschwoll, ist nach den Angaben auch drei Großaufträgen mit einem Gesamtwert von 92 Mill. Euro zu verdanken. Die Umsatzentwicklung wurde dagegen von den Divisionen Separation & Flow Technologies, Liquid & Power Technologies sowie Farm Technologies getrieben. Der Zuwachs reichte, um die Erlösrückgänge in den Segmenten Food & Healthcare Technologies sowie Heating & Refrigeration Technologies aufzufangen. Mit dem Verkauf der Kältetechnikaktivitäten in Frankreich hatte Gea das Desinvestitionsprogramm zuletzt abgeschlossen.

Das einzige Haar in der Suppe ist der Free Cashflow, der im Vergleich zum Vorjahresquartal auf −28 (i.V. 40) Mill. Euro drehte. Dahinter stehen ein höheres Net Working Capital im Vergleich zum Jahresende 2021 sowie Bonuszahlungen von 75 Mill. Euro, für die Gea Rückstellungen gebildet hatte. Zudem fiel der Mittelabfluss für Investitionen im ersten Quartal höher aus.

Die Entscheidung zum Verbleib in Russland begründet Gea damit, dass ihre Maschinen zur Sicherstellung der Produktion von Grundnahrungsmitteln dienen. Das sei auch explizit im Sanktionserlass der G7-Verbündeten und der EU gewünscht.

Gea Group
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal     
in Mill. Euro20222021
Auftragseingang1 5441 282
Umsatz1 1261 065
Bereinigtes Ebitda138121
Ebit8861
Konzernergebnis7257
Free Cashflow−2840
Nettofinanzposition412270
Börsen-Zeitung