Logistikunternehmen

Gefco steht offenbar zum Verkauf

Russian Railways stellt dem Vernehmen nach ihre Beteiligung an Gefco zur Disposition. Der Automobilkonzern Stellantis könnte folgen.

Gefco steht offenbar zum Verkauf

wü Paris

Das französische Logistikunternehmen Gefco steht offenbar zum Verkauf. Sein Mehrheitsaktionär Russian Railways (RZhD) habe J.P. Morgan und Rothschild mit einem entsprechenden Mandat beauftragt, berichten mehrere Medien unter Berufung auf namentlich nicht genannte Kreise. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der aus der Fusion von PSA und Fiat Chrysler im Januar entstandene Automobilkonzern Stellantis ebenfalls seine Anteile verkaufe.

Die PSA hatte RZhD 2012 bei Gefco an Bord geholt, da sie seinerzeit knapp vor der Pleite stand. Die russische Eisenbahn hatte 800 Mill. Euro für 75% des Gefco-Kapitals bezahlt. Das Logistikunternehmen könnte heute mit 1,5 bis 2 Mrd. Euro bewertet werden, schätzen Branchenkenner. Das entspräche dem Vier- bis Siebenfachen des Ebitda, das zuletzt 350 Mill. Euro betrug. RZhD hatte bereits vor vier Jahren überlegt, ihre Beteiligung auf 50% zu reduzieren. 2018 dann hatte PSA versucht, ihren Anteil zu verkaufen. Anschließend wollten beide Aktionäre Gefco 2019 an die Börse bringen, doch nachdem damals mehrere Börsengänge abgesagt werden mussten, verzichteten sie angesichts des unsicheren Umfeldes auf das IPO.