Glaxo erwartet Gewinnwachstum
hip London
GlaxoSmithKline (GSK) hat einen optimistischen Ausblick auf das laufende Geschäft gegeben. Das bereinigte operative Ergebnis werde dieses Jahr zu konstanten Wechselkursen um 12 % bis 14 % zulegen, kündigte das Management an, dem der New Yorker Shareholder-Aktivist Elliott im Nacken sitzt. Der Umsatz soll um 5 % bis 7 % zulegen. Die Consumer-Health-Sparte, die Mitte des Jahres ausgegliedert wird, ist in dieser Schätzung bereits nicht mehr enthalten.
„Wir haben das Jahr stark abgeschlossen und beginnen 2022 mit gutem Schwung“, sagte CEO Emma Walmsley. Es sei ein „historisches Jahr“ für das Unternehmen, in dem ein „Schrittwechsel“ beim Wachstum und eine Reihe von Katalysatoren aus der Forschung und Entwicklung erwartet würden. Allerdings lag die genannte Zielspanne für den operativen Gewinn nicht wesentlich über den am Markt kursierenden Schätzungen. Zu den Trägern des erhofften Wachstums gehört der Impfstoff Shingrix gegen Gürtelrose. Beim Erlös wird ein Rekordjahr erwartet. Man sei zuversichtlich, den Umsatz mit dem Präparat bis 2026 zu verdoppeln.
„Viele Leben gerettet“
Sotrovimab, die gemeinsam mit Vir Biotechnology entwickelte Antikörper-Therapie gegen Covid-19, habe zweifellos „viele Leben gerettet“, sagte Walmsley dem Sender Sky News. Man wolle weiter zum Kampf gegen die Corona-Pandemie beitragen. Über einen wirksamen Impfstoff gegen Sars-CoV-2 wie der Rivale AstraZeneca verfügt GSK jedoch noch nicht.
Weil Sotrovimab nur eine vergleichsweise geringe Marge abwirft, rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr für seine Covid-19-Produkte zwar mit einem vergleichbaren Umsatz wie im Turnus 2021, aber nur mit einem wesentlich geringeren Gewinnbeitrag.
Im Schlussquartal übertraf GSK dank niedriger Finanzierungskosten und Steuern mit dem bereinigten Ergebnis je Aktie die Markterwartungen. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilt, lag es bei 25,6 Pence und damit um gut ein Fünftel über Vorjahresniveau. Das waren fast 8 % mehr als von Analysten geschätzt. Der Umsatz von 9,53 Mrd. Pfund lag auf Höhe ihrer Schätzungen.
Sparte im Schaufenster
Zur Zukunft des Consumer-Healthcare-Geschäfts, für das Unilever 50 Mrd. Pfund geboten hatte, gab sich die Nummer 1 der britischen Pharmabranche schmallippig. Weitere Kaufinteressenten sind derzeit nicht auszumachen. Der Konsumgüterhersteller war nicht bereit, seine für zu niedrig befundene Offerte zu versüßen. Jedoch ist den Geschäftszahlen für 2021 zu entnehmen, dass die Sparte zu konstanten Wechselkursen bei wegen des Verkaufs von Unternehmensteilen stagnierendem Umsatz ein um 9 % höheres operatives Ergebnis erwirtschaftete. Die operative Marge verbesserte sich auf 23,3 (22,1) %. Am 28. Februar will sich das Management auf einem virtuellen Kapitalmarkttag ausführlich zur Zukunft der Sparte äußern. Ab dem kommenden Quartal wird sie als nicht fortgeführtes Geschäft bilanziert.
GlaxoSmithKline | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Pfund | 2021 | 2020 |
Umsatz | 34 114 | 34 099 |
Rohertrag | 22 511 | 22 395 |
Vorsteuerergebnis | 5 442 | 6 968 |
Nettoergebnis | 4 385 | 5 749 |
Operat. Cashflow | 7 952 | 8 441 |
Nettoverschuldung | 19 838 | 20 780 |
Börsen-Zeitung |