Grammer setzt Dividende länger aus
sck München – Trotz einer deutlich verbesserten Finanz- und Ertragslage gehen die Aktionäre des Automobilzulieferers Grammer abermals leer aus. Zur Vorlage seiner endgültigen Bilanzzahlen 2021 kündigte das Unternehmen aus der Oberpfalz (Bayern) an, die Dividende auch für das vergangene Jahr und voraussichtlich bis 2023 zu streichen. Im Geschäftsbericht begründete der Vorstand diese Entscheidung mit Kredithilfen von Banken, um die Liquidität in „einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nachhaltig“ zu sichern. Im Coronajahr 2020 erweiterte der Hersteller von Autositzen und Mittelkonsolen „vorsorglich“ einen syndizierten Konsortialkredit um eine zusätzliche Tranche in Höhe von 235 Mill. Euro. Neben den Hausbanken des Unternehmens beteiligte sich daran auch die staatliche KfW-Gruppe im Rahmen des Sonderhilfsprogramms aufgrund der Pandemie. „Mit der Ausweitung durch ein KfW-Darlehen wird die Dividende während der dreijährigen Laufzeit der dritten Tranche bis 2023 ausgesetzt“, hieß es. Seit dem Geschäftsjahr 2019 schüttet Grammer an die Eigentümer nichts mehr aus. Zuletzt waren es für 2018 0,75 Euro je Aktie. Seit der mehrheitlichen Übernahme von Grammer 2018 hält der chinesische Konzern Ningbo Jifeng 86 %. Das übrige Grundkapital verteilt sich auf den Streubesitz (12 %) und auf die Firma selbst (2 %). Nach einem Verlust von 71 Mill. Euro im Jahr 2020 verdiente Grammer 2021 vor Steuern 7 Mill. Euro.
Grammer | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatz | 1903 | 1711 |
Ebit | 19 | −46 |
Vorsteuerergebnis | 7 | −71 |
Nettoergebnis | 1 | −65 |
Liquide Mittel | 113 | 90 |
Cashflow | 71 | 31 |
Eigenkapital | 346 | 302 |
Börsen-Zeitung |