Großaktionär Hedin will Pendragon schlucken
hip London
Die Hedin Mobility Group hat rund 400 Mill. Pfund für den börsennotierten britischen Autohändler Pendragon geboten. Das entspricht einem Kaufpreis von 29 Pence pro Aktie. Wie die Gesellschaft per Pflichtveröffentlichung mitteilte, prüft der Board die Offerte. Die Gruppe von Anders Hedin ist mit einer Beteiligung von 27,5 % bereits der größte Aktionär von Pendragon. Sie ist auch in Deutschland und den Niederlanden aktiv und betreibt 240 Niederlassungen. Beraten wird sie von der Deutschen Bank. Pendragon lässt sich von Jefferies und Berenberg zur Hand gehen. Der Branche machen derzeit sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtwagen Angebotsengpässe zu schaffen. Die Gebrauchtwagenpreise sind deutlich gestiegen, seitdem die weltweite Halbleiterknappheit dazu geführt hat, dass viele länger an ihrem fahrbaren Untersatz festhalten. Zudem macht sich die rasante Teuerung bemerkbar. CEO Bill Berman hatte bei Bekanntgabe der Halbjahreszahlen gesagt, er rechne für den laufenden Sechsmonatszeitraum mit einem weiterhin schwierigen Marktumfeld. Pendragon will führender Vertriebspartner des chinesischen Batterieautoherstellers BYD (Build Your Dreams) in Großbritannien werden. Die Verhandlungen laufen noch. Das Auftragsbuch ist mit 22 000 Neuwagenbestellungen gut gefüllt. Im August hatte das Unternehmen mitgeteilt, ein „internationales Unternehmen“ habe ein Angebot in gleicher Höhe abgegeben, aber einer der fünf größten Aktionäre habe sich geweigert, seine Aktien anzudienen. Später sickerte durch, dass es sich dabei um den US-Autohändler Lithia Motors gehandelt haben soll. Der Liberum-Analyst Sanjay Vidyarthi geht davon aus, dass es sich bei dem unwilligen Anteilseigner um Hedin handelte. Er geht davon aus, dass der Board Hedins Angebot akzeptieren wird, nachdem Boardmitglieder und Großaktionäre bereits zuvor bereit gewesen seien, einen Preis in dieser Höhe anzunehmen. Hedin hat nach britischem Übernahmerecht nun bis zum 24. Oktober Zeit, ein verbindliches Angebot abzugeben.