Grover will Elektronik jetzt auch in den USA vermieten
sp Berlin
Das Berliner Start-up Grover, das Unterhaltungselektronik wie Smartphones, Tablets und Spielkonsolen an Verbraucher im Monatsabo vermietet, hat den Start in den US-Markt bekannt gegeben. Bisher ist Grover vor allem in Deutschland, Österreich und den Niederlanden aktiv und seit Juni auch in Spanien präsent. Erst Ende Juli hatte das Unternehmen mehr als 1 Mrd. Dollar an Fremd- und Eigenkapital bei Investoren eingeworben, um die Expansion voranzutreiben. „Den Blick über den Teich haben wir schon gewagt. Den Sprung in die USA wollen wir aber gut vorbereiten, und das ist jetzt noch nicht spruchreif“, sagte CFO Thomas Antonioli damals (vgl. BZ vom 28. Juli).
Der US-Markt für Elektronikgeräte ist riesig, ähnliche Geschäftsmodelle wie Grover haben sich hier aber nicht immer durchgesetzt. Das Start-up Lumoid aus San Francisco, das mit einer ähnlichen Idee in den US-Markt startete, musste Ende 2017 auch in Ermangelung von Investorenkapital ganz aufgegeben. Das dürfte Grover nicht passieren. Nach der jüngsten Finanzierung im Sommer hat die Firma insgesamt 1,4 Mrd. Dollar Fremd- und Eigenkapital unter der Haube. Die 850 Mill. Euro schwere Asset-Backed-Finanzierung mit Fasanara Capital aus London dürfte die Blaupause für ähnliche Finanzierungen in der Zukunft sein. „Das ist erst mal ein Zwischenschritt, mit dieser Fazilität schaffen wir ungefähr die halbe Wegstrecke von derzeit rund 200000 Geräten bis zu den 5 Millionen“, sagte Finanzchef Antonioli Ende Juli zur Finanzierung und den Expansionsplänen von Grover.
Ex-Manager von Uber
Für das Wachstum von Grover in den USA ist ab sofort Andrew Draft als neuer Vice President und General Manager USA verantwortlich. Er war zuletzt für den Essenslieferdienst Uber Eats des US-Fahrdienstvermittlers Uber tätig und kümmerte sich um Partnerschaften mit Unternehmenskunden im Mittleren Westen der USA.
Grover bietet Kunden eine Auswahl von mehr als 3000 verschiedenen Produkttypen und hat mittlerweile fast 500000 Geräte im Umlauf. Bis Ende 2024 soll diese Zahl auf 5 Millionen steigen. Der Umsatz von Grover lag 2020 bei rund 40 Mill. Euro (150% über dem Vorjahr). Auf Ebene des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist das 2015 gegründete Start-up profitabel.