Handelskonzern Würth wächst erneut stark
dpa-afx/kro Künzelsau
Der auf Montage- und Befestigungsmaterial spezialisierte Handelskonzern Würth hat im vergangenen Jahr erneut Umsatz und Betriebsgewinn kräftig gesteigert. Beim Umsatz kratzte der Konzern aus Künzelsau (Hohenlohekreis) 2022 nach vorläufigen Zahlen an der 20-Mrd.-Euro-Marke und erzielte damit einen neuen Höchstwert. Um rund 17 % kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr. Treiber war vor allem der Geschäftsbereich Elektrogroßhandel, der unter anderem vom Boom der erneuerbaren Energien profitierte und um ein Viertel wuchs. Die Elektronikgruppe mit den Bereichen passive elektronische Bauteile, Leiterplatten sowie elektronische und elektromechanische Lösungen legte ebenfalls kräftig um mehr als ein Fünftel zu. Die Division Industrie verbuchte ein Wachstum von 20 %.
Das Betriebsergebnis (vor Steuern) stieg von rund 1,3 Mrd. Euro auf 1,5 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis will Würth auf der Bilanzpressekonferenz Anfang Mai veröffentlichen.
Mit Blick auf das aktuelle Geschäftsjahr rechnet Robert Friedmann, der Sprecher der Konzernführung, im besten Fall mit einem knapp zweistelligen Umsatzwachstum. Beim Betriebsergebnis gab er sich vorsichtiger, weil Anstiege bei den Löhnen und den Energiepreisen, aber auch die sonstige Inflation in diesem Jahr vollumfänglich einschlagen würden. Aus heutiger Sicht rechne er beim Ergebnis nur mit einem leichten Wachstum. „Der Krieg in der Ukraine, die Material- und Lieferengpässe sowie Preissteigerungen sind nach wie vor herausfordernd“, sagte Friedmann. „Es bleibt abzuwarten, wie sich das Konsumverhalten sowie die Energiepreise entwickeln und welche Auswirkung die gelockerte Null-Covid-Strategie Chinas auf die Lieferketten hat.“
Für die Würth-Gruppe arbeiten nach eigenen Angaben aktuell mehr als 85 600 Menschen. 2022 kamen demnach 2454 Mitarbeiter hinzu.