Hapag-Lloyd verachtfacht operativen Gewinn
ste Hamburg
Nach einem Ergebnissprung im ersten Quartal geht die größte deutsche Containerreederei Hapag-Lloyd in Anbetracht der ungebrochenen weltweiten Nachfrage nach Containertransporten und daraus resultierender Engpässe bei Container- und Schiffskapazitäten nach wie vor von deutlichen Steigerungen der operativen Ergebnisse vor (Ebitda) und nach Abschreibungen (Ebit) im laufenden Jahr aus. Nach einer sich fortsetzenden sehr positiven Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal erwarten die Hamburger derzeit eine „graduelle Normalisierung“ der Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte.
Wie Hapag-Lloyd bei Vorlage des Zwischenberichts zum 31. März mitteilte, verdreifachte sich das Ebitda im ersten Quartal auf 1,58 Mrd. (i.V. 469 Mill.) Euro, während sich das Ebit auf 1,28 Mrd. (160 Mill.) Euro verachtfachte. Die operativen Kennzahlen entsprachen der Konzernprognose von Mitte Februar.
Dabei verbuchte die weltweit fünftgrößte Containerreederei trotz der hohen Transportnachfrage aus Fernost in die restliche Welt einen Rückgang des Transportvolumens um 2,6% auf 2,98 Mill. Standardcontainer (TEU). Dies sei vor allem auf Verspätungen in den Häfen und einen Mangel an frei verfügbaren Schiffen und Containern zurückzuführen. Die durchschnittliche Frachtrate legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um rund 38% auf 1509 Dollar pro TEU zu, wodurch die Umsatzerlöse um 21,7% auf 4,07 Mrd. Euro anzogen.
Entlang der hohen Nachfrage nach Containertransporten habe man von besseren Frachtraten profitiert, vor allem im Spotmarkt, erklärte Hapag-Lloyd-Vorstandschef Rolf Habben Jansen. Hinzugekommen seien niedrigere Bunkerpreise als im Jahr 2020 – der durchschnittliche Bunkerverbrauchspreis sank um 26,6% auf 384 Dollar je Tonne. Da sich außer dem auf 1,2 Mrd. (25 Mill.) Euro gestiegenen Periodenergebnis auch der operative Cash-flow in den ersten drei Monaten auf 1,37 Mrd. (381 Mill.) Euro markant erhöhte, konnte Hapag-Lloyd die Nettoverschuldung auf 3,7 (Ende 2020: 4,4) Mrd. Euro weiter reduzieren. Die Reederei kommt bei Standard & Poor’s und Moody’s mit „BB“ bzw. „Ba2“ auf ihre bislang höchsten Bonitätsnoten.
Hapag-Lloyd | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatz | 4 067 | 3 343 |
Ebitda | 1 584 | 469 |
Ebit | 1 277 | 160 |
Konzernergebnis | 1 203 | 25 |
Ergebnis je Aktie (Euro) | 6,83 | 0,12 |
Operativer Cash-flow | 1 366 | 381 |
Freier Cash-flow | 1 289 | 274 |
Liquiditätsreserve | 2 133 | 1 108 |
Nettoverschuldung | 3 717 | 4 455 2 |
Eigenkapitalquote (%) | 47,9 | 44,3 2 |
Roic 1 (%) | 43,3 | 4,5 |
Beschäftigtenzahl | 13 340 | 13 106 |
1) Rendite auf das investierte Kapital;2) zum 31.12.2020Börsen-Zeitung |