Hella beschleunigt Wachstum
ab Köln
Hella hat bei ihrer Aufholjagd einen Gang höher geschaltet. Von Juli bis Ende Dezember 2022 erhöhte sich der Umsatz um mehr als ein Viertel auf 3,8 Mrd. Euro, teilte der auf Licht und Elektronik spezialisierte Autozulieferer mit. Bereinigt um Wechselkurseffekte belief sich der Zuwachs auf 20,8 % nach 16,3 % im ersten Quartal. Das operative Ergebnis wuchs dazu überproportional um fast 30 % auf 202 Mill. Euro, so dass sich die Rendite bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 5,3 (i.V. 5,1)% verbesserte.
Nach dem deftigen Margeneinbruch im Vorjahr hatte der seit Juli amtierende Vorstandschef Michel Favre für den bis Mai laufenden Turnus eine Marge zwischen 5,5 und 7 % zum Ziel gesetzt. Neuerdings wird das untere Ende des Zielkorridors angepeilt. Der Konzernumsatz soll dagegen am oberen Ende der von 7,1 bis 7,6 Mrd. Euro reichenden Spanne landen. „Gerade mit Blick auf das weiterhin unsichere Marktumfeld ist die Prognose unserer Ergebnismarge zurückhaltend“, räumt Favre freimütig ein. Dahinter steht in erster Linie die hohe Inflation, kann der Zulieferer die höheren Inputkosten doch nur schrittweise an die Autohersteller weiterreichen. Zwar geht Hella unverändert von einer Erholung der weltweiten Automobilkonjunktur aus. Die möglichen Folgen der wachsenden Corona-Dynamik in China, die weitere Inflationsentwicklung sowie die Engpässe bei Bauteilen seien jedoch nicht klar abzuschätzen.
Vor allem im Kerngeschäft mit Licht (+27,6 %) und Elektronik (+30,1 %) trumpfte der Autozulieferer mit hohen zweistelligen Zuwachsraten auf. Das Segment Lifecycle Solutions wuchs zwar auch, mit 6,5 % fiel die Wachstumsrate allerdings spürbar niedriger aus.
Dabei profitierte Hella vor allem von brummenden Geschäften in China und Nordamerika. In Asien schnellte der Umsatz im ersten Halbjahr um 46,3 % auf 1 Mrd. Euro in die Höhe, in Nord- und Südamerika wird ein Erlösplus von 33 % auf 813 Mill. Euro gezeigt. In Europa wurden 2 Mrd. Euro erlöst, ein Plus von 15 %.
Wenngleich Hella an der Prognose für das bis Mai 2023 reichende Geschäftsjahr festhält, wird das Geschäftsjahr der Lippstädter künftig an das Kalenderjahr und damit das Geschäftsjahr der französischen Mutter Faurecia angepasst. Eine Prognose für 2023 soll es am 16. Februar bei der Vorlage vorläufiger Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr geben. Die Hella-Aktie tendierte am Freitag auf Xetra gut behauptet.