Objektgesellschaften insolvent

Immobilienkonzern Demire verliert Limes-Portfolio an DZ Hyp

Die vier insolventen Objektgesellschaften des Gewerbeimmobilienkonzerns Demire stehen für 6 Mill. Euro Mieteinnahmen und einen Buchwert von rund 150 Mill. Euro. Nun fallen sie an DZ Hyp.

Immobilienkonzern Demire verliert Limes-Portfolio an DZ Hyp

Demire verliert Limes-Portfolio an DZ Hyp

Vier Immobilien stehen für 6 Mill. Euro Miete und 150 Mill. Euro Buchwert

hek Frankfurt

Die Insolvenz von vier Tochtergesellschaften schmälert die Mieteinnahmen des Gewerbeimmobilienkonzerns Demire um 6 Mill. Euro im Jahr. Das teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Der Betrag entspricht knapp 8% der Mieterlöse im Geschäftsjahr 2023. Die vier Immobilien, das sogenannte Limes-Portfolio, fallen an die Immobilienbank DZ Hyp. Demire und die Bank konnten sich nicht auf ein Stillhalteabkommen oder eine Rückführung des Kredits außerhalb einer Insolvenz der Objektgesellschaften verständigen. Das Darlehen für das 2019 erworbene Limes-Portfolio betrug 82 Mill. Euro. Es war am 30. Juni 2024 fällig.

Anleihe-Umschuldung geplant

Demire steckt in finanziellen Schwierigkeiten, weil Mitte Oktober die Rückzahlung einer 499 Mill. Euro schweren Anleihe ansteht. Nun soll die Laufzeit bis Ende 2027 verlängert werden. Außerdem sind Teil-Rückzahlungsverpflichtungen geplant. Nach Angaben von Demire stehen mehr als 90% des ausstehenden Nennbetrags hinter dem Umschuldungsplan. Großaktionär Apollo, der 58,6% der Aktien hält, unterstützt die Restrukturierung mit bis zu 100 Mill. Euro Gesellschafterdarlehen.

Bank wollte weitere Sicherheiten

Die am 22. Juli angekündigte Insolvenz der vier Objektgesellschaften reißt ein Loch in die Bilanz. Ausgehend vom üblichen Beleihungsgrad von 50 bis 60% ergibt sich ein Buchwert von etwa 150 Mill. Euro, der nun abgeschrieben werden muss. Andererseits entfallen der Kredit und anstehende Investitionen.

Die Bank habe zusätzliche Sicherheiten für ein Stillhalteabkommen gefordert, erläutert der Demire-Sprecher. Diese seien nicht verfügbar gewesen. Bei den vier Objekten handele es sich um Bürogebäude in Essen, Aschheim bei München und Köln sowie eine gemischt genutzte Immobilie in Kassel. In Essen gebe es mit der Polizei und in Köln mit der Zulassungsbehörde öffentliche Mieter. Die Leerstände in Aschheim – das Gebäude liegt in der Nähe der früheren Wirecard-Zentrale – seien langsam abgebaut worden.

Abstimmung steht noch aus

Es war geplant, mit Apollo-Unterstützung bis zu 120 Mill. Euro in die Objekte in Essen und Kassel zu stecken. Diese Investitionen hätten eine Übertragung des Limes-Portfolios an den Großaktionär auslösen können, zu der es so nicht mehr kommt.

Der Termin für die Abstimmung der Gläubiger über die Bondumschuldung steht noch aus. Den vorgesehen Basiszins ab Oktober von 5% bewertet man bei Demire als recht günstig. Im Jahr 2027 kommen allerdings drei Prozentpunkte hinzu, falls die Anleihe nicht bis Ende 2026 voll zurückgezahlt wird.

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