Übernahme

Immofinanz bringt S-Immo-Offerte auf den Weg

hek Frankfurt – Nach mehrwöchiger Verzögerung legt der österreichische Gewerbeimmobilienkonzern Immofinanz das offizielle Übernahmeangebot für den Konkurrenten S Immo vor. Zuvor hatte die Übernahmekommission grünes Licht für die Veröffentlichung...

Immofinanz bringt S-Immo-Offerte auf den Weg

hek Frankfurt – Nach mehrwöchiger Verzögerung legt der österreichische Gewerbeimmobilienkonzern Immofinanz das offizielle Übernahmeangebot für den Konkurrenten S Immo vor. Zuvor hatte die Übernahmekommission grünes Licht für die Veröffentlichung gegeben. Immofinanz bietet 22,25 Euro je Aktie. Voraussetzung sei eine Satzungsänderung zur Aufhebung des Höchststimmrechts, teilt Immofinanz mit. Die S-Immo-Aktionäre könnten dies in einer Hauptversammlung während der Annahmefrist konkret für den Vollzug des Angebots entscheiden, heißt es. Immofinanz kündigt an, eine Hauptversammlung für diese Be­schlussfassung zu verlangen.

Das Höchststimmrecht gilt als strittiger Punkt zwischen den beiden Unternehmen. S Immo wollte der Aufhebung nur bei einem erfolgreichen Übernahmeangebot zustimmen. Immofinanz stellt nun klar, dass das Höchststimmrecht weiter gelte, falls das Angebot nicht vollzogen werde. Immofinanz hält bereits 26,5% an S Immo und will den kleineren Wettbewerber komplett übernehmen. Damit müsste der Konzern bis zu 1,14 Mrd. Euro in die Hand nehmen. Die S-Immo-Satzung be­grenzt den Stimmrechtsanteil eines Aktionärs auf 15%. Beide Unternehmen haben einen großen Teil ihres Immobilienbesitzes in Deutschland.

Die Annahmefrist läuft von 19. Mai bis 16. Juli. Die Mindestannahmeschwelle beträgt 50% plus eine Aktie. Zu Wochenbeginn hatte die Übernahmekommission in Wien, die den Immofinanz-Plänen zunächst einen Riegel vorgeschoben und eine nähere Prüfung angekündigt hatte, den Weg für das Kaufangebot freigemacht. Nachdem die Bieterin ein abgeändertes Angebot vorgelegt habe, habe der Senat beschlossen, die Veröffentlichung nicht mehr länger zu untersagen, teilte die Behörde mit.

Die eigene Hauptversammlung verschiebt Immofinanz auf einen Termin nach Abwicklung des Angebots. Hintergrund ist die Rückbeteiligung von S Immo von 13,4%. Eine Übernahme hätte zur Folge, dass diese Aktien als eigene Anteile gelten und daher kein Stimmrecht haben. Ursprünglich war die Hauptversammlung für den 18. Juni angesetzt. Zweitgrößter S-Immo-Aktionär ist die in Luxemburg ansässige Aggregate Holdings, hinter der der Österreicher Günther Walcher steht, mit 10,8%.