Inflation belastet Danones Rentabilität
Die Folgen des Ukraine-Krieges, der starke Anstieg der Rohstoffkosten und die Ausgaben für den Umbau des Konzerns machen Danone zu schaffen. Der französische Nahrungsmittelhersteller hat deshalb trotz eines kräftigen Umsatzsprunges mit 959 Mill. Euro im Vergleich zum Vorjahr rund die Hälfte seines Nettogewinns eingebüßt. „Das Jahr 2022 war von einem schwierigen externen Kontext und einer nie dagewesenen Volatilität geprägt“, erklärte Konzernchef Antoine de Saint-Affrique.
Der von seinem Vorgänger Emmanuel Faber lancierte Umbauplan „Local First“ hat mit zu dem Ergebniseinbruch beigetragen, denn er hat Danone rund 700 Mill. Euro gekostet und dazu geführt, dass fast 2 000 leitende Mitarbeiter den Konzern verlassen haben. Der Teilrückzug aus Russland hat für den größten Joghurthersteller der Welt letztes Jahr zu Wertminderungen über 500 Mill. Euro geführt und wird ihn in diesem Jahr weitere 500 Mill. Euro kosten. Er hatte im Oktober den Verkauf von zwölf Werken für Milchprodukte und pflanzliche Alternativen angekündigt. Dagegen hat Danone ihre Spezialnahrungsmittel-Aktivitäten in Russland behalten. Finanzchef Jürgen Esser hofft, Investoren schon bald Neuigkeiten zu dem geplanten Verkauf mitteilen zu können. Laut Informationen russischer Medien will Danone eine Beteiligung an den zum Verkauf stehenden Aktivitäten behalten.
Vor allem dank der als Reaktion auf die Inflation durchgeführten Preiserhöhungen konnte Danone ihren Umsatz um 13,9 % auf 27,7 Mrd. Euro steigern. Im vierten Quartal legte der Umsatz um 12,3 % auf 7,01 Mrd. Euro zu und fiel damit besser als von Analysten erwartet aus. In diesem Jahr ist der Nahrungsmittelspezialist bereit, die Preise bei Bedarf erneut anzuheben, sagte Finanzchef Esser. Trotz der Preisanhebungen ist es Danone jedoch nicht gelungen, die Folgen der Inflation komplett wettzumachen. Sie macht sich vor allem in der gesunkenen Rentabilität bemerkbar. So verringerte sich die operative Marge von 9,3 % auf 7,7 %.
Für das laufende Jahr peilt Danone-Chef de Saint-Affrique nun ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis um 3 % bis 5 % an, nachdem der Umsatz 2022 auf vergleichbarer Basis um 7,8 % zugelegt hatte. Er will zudem die laufende operative Marge leicht verbessern, nachdem sie letztes Jahr von 13,7 % auf 12,2 % gesunken ist. Sollte de Saint-Affrique die Verbesserung der laufenden operativen Marge gelingen, wäre es das erste Mal seit 2019. Die Dividende für 2022 will er im Vergleich zu der Ausschüttung für 2021 um 3,1 % auf 2 Euro je Aktie anheben. An der Börse von Paris legte die Danone-Aktie am Mittwoch im Laufe des Tages um 5,3 % auf 55,07 Euro zu.