Schlankeres Management

Intel will laut Insider ein Fünftel der Stellen streichen

Intels neuer CEO Lip-Bu Tan will den Rückstand des Konzerns laut eines Insiders mittels weitreichender Stellenstreichungen im Management vorantreiben. Damit wäre es der zweite massive Stellenabbau in kurzer Zeit.

Intel will laut Insider ein Fünftel der Stellen streichen

Intel wird dem Vernehmen nach in dieser Woche den Abbau von mehr als 20% des Personals bekannt geben. Der angeschlagene Chiphersteller wolle das Management straffen, Bürokratie abbauen, und eine ingenieursorientierte Unternehmenskultur fördern, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person Bloomberg. Ein Vertreter von Intel lehnte eine Stellungnahme ab.

Damit würde der Schrumpfungsprozess bei Intel weiter gehen. Bereits bis Ende 2024 war die Mitarbeiterzahl weltweit auf 108.900 gesunken, nach 124.800 ein Jahr zuvor. Intel hatte im vergangenen August den Abbau von rund 15.000 Stellen verkündet – seinerzeit noch unter dem damaligen Vorstandschef Pat Gelsinger, der dann Anfang Dezember das Unternehmen überraschend verlassen hatte. Die jetzt kolportierten Personalpläne wären die ersten größeren Umstrukturierungen unter dem neuen Intel-Lenker Lip-Bu Tan, der im vergangenen Monat das Ruder beim Konzern übernommen hatte.

Nachholbedarf bei künstlicher Intelligenz

Der im kalifornischen Santa Clara ansässige Halbleiterriese hatte in den vergangenen Jahren zunehmend seinen technologischen Vorsprung an die Konkurrenz verloren. Intel hat vor allem Mühe, im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) aufzuholen. Nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit Umsatzrückgängen und immer höheren Verlusten will der neue Intel-Chef das Unternehmen nun umkrempeln. Dazu sollen unter anderem nicht-zentrale Bereiche ausgegliedert werden. In der vergangenen Woche hatte Intel bereits den Verkauf von 51% an Altera, seinem Geschäft mit programmierbaren Chips, an die Investmentfirma Silver Lake Management verkündet.

Zugleich will Tan nach eigenen Aussagen wieder zunehmend technische Talente in den Konzern holen und neue Produkte entwickeln, die die Kunden mehr überzeugen. Dazu müssten auch Fertigungsprozesse besser auf die Bedürfnisse potenzieller Abnehmer abgestimmt werden, hatte der Manager erst kürzlich erläutert. An diesem Donnerstag will Intel seine Zahlen für das erste Quartal vorlegen, dabei dürfte Tan auch seine Strategie noch weiter erklären.