KI-Start-up Lighton bereitet Börsengang vor
KI-Start-up Lighton
bereitet Börsengang vor
IPO könnte Neuemissionen in Paris wieder beleben
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Von Gesche Wüpper, Paris
Das Pariser Start-up Lighton bereitet unter Beratung von Portzamparc BNP Paribas und White & Case seinen Börsengang vor. Der Anbieter von speziell für Firmenkunden auf Basis von generativer künstlicher Intelligenz entwickelten Lösungen plant seinen Börsengang noch in diesem Jahr, wenn es die Marktbedingungen erlauben. Als ersten Schritt für eine Notierung im Euronext Growth-Segment in Paris hat er jetzt die Zulassung der französischen Börsenaufsicht Autorités des marchés financiers (AMF) für sein Registrierungsdokument erhalten.
Das IPO von Lighton könnte die in Paris ins Stocken geratenen Börsengänge kleiner und mittlerer Unternehmen wieder beleben, meinen Beobachter. Die letzte Operation dieser Art in Frankreich liegt schon fast ein Jahr zurück. So ist Stif, ein Spezialist für industrielle Risiken, seit dem 20. Dezember 2023 im Euronext Growth notiert. Dagegen hat sich das 2005 unter dem Namen Alternext speziell für kleine und mittlere Unternehmen gegründete Segment mit geringeren Auflagen an der für Kleinstwerte bekannten Borsa Italiana in diesem Jahr recht dynamisch entwickelt.
Bezugsverpflichtung gesichert
Lighton hofft, bei dem Börsengang 10 Mill. Euro einsammeln zu können, um sein Wachstum und die internationale Expansion finanzieren zu können. Das 2016 von Igor Carron und Laurent Daudet gegründete Start-up wird eine Bezugsverpflichtung von Axon Partners für 3 Mill. Euro erhalten. Diese greift, wenn Lighton vor dem IPO auf eine Equity-Bewertung von 50 Mill. Euro kommt. Dagegen wird sie nach Angaben von Lighton hinfällig, wenn der Börsengang nicht vor dem 31. Dezember 2024 erfolgt.
Bis 2027 will das KI-Start-up, das im vergangenen Jahr die Gewinnschwelle erreicht hat, seinen Umsatz von zuletzt 8 Mill. Euro auf rund 40 Mill. Euro steigern und eine Ebitda-Marge von gut 40% erzielen. Nach der Gründung 2016 hatte sich Lighton zunächst darauf konzentriert, einen optischen Prozessor zu kreieren, um Daten von KI-Applikationen schnell und möglichst energieeffizient behandeln zu können.
Strrategische Partnerschaften
2020 hat das Start-up begonnen, Lösungen zu entwickeln, die auf generativer KI basieren. So hat es 2022 Forge lanciert, eine Lösung, die Unternehmen und Organisationen begleitet, die ihre eignen KI-basierten Sprachmodelle entwickeln wollen. Zu den Kunden gehört nach Angaben von Lighton ein Silicon Valley-Unternehmen, das mit Hilfe von Forge einen virtuellen medizinischen Assistenten entwickelt hat.
Die zweite Lösung namens Paradigm, eine fertige KI-Plattform zur Optimierung von Geschäftsprozessen, wird seit diesem Jahr vermarktet. In einer Testphase wurde sie schon von Unternehmen und Organisationen wie Safran, Groupama, der französischen Finanzdirektion und der Weltraumagentur eingesetzt. 2024 hat Lighton zudem strategische Partnerschaften mit Orange Business und Hewlett Packard Enterprise unterzeichnet, die die KI-Lösungen des Start-ups mit ihren Clouds oder Hardware kombinieren wollen.