KlöCo kürzt die Jahresziele
ab Köln – Klöckner & Co (KlöCo) hat ihren Höhenflug abrupt beendet. Nicht nur im operativen Ergebnis wird die Prognose für das dritte Quartal deutlich verfehlt, wie das Unternehmen mitteilte. Auch die Jahresziele werden gekappt. Hatten sich die Duisburger zuletzt ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von über 500 Mill. Euro für das Gesamtjahr zum Ziel gesetzt, wird nun nur noch ein Ebitda vor wesentlichen Sonderfaktoren von rund 400 Mill. Euro erwartet.
Das heißt, für das Schlussquartal rechnet KlöCo sogar mit einem operativen Verlust, belief sich das bereinigte Ebitda doch schon im ersten Halbjahr auf 423 Mill. Euro. Im dritten Quartal sollen gemäß den ad hoc publizierten vorläufigen Zahlen 16 Mill. Euro hinzukommen. Ursprünglich hatte KlöCo für den Zeitraum Juli bis September ein Ebitda vor Sondereffekten zwischen 50 und 100 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Zur Begründung wird auf unvorhergesehene Bestandsabwertungen aufgrund des enormen Rückgangs der Stahlpreise sowie „eine aktiv forcierte Bestandsreduktion“ verwiesen.
Mit der Prognoserevision versetzte der Stahlhändler nicht nur der eigenen Aktie einen gehörigen Dämpfer, auch andere Stahlwerte wurden in Mitleidenschaft gezogen. KlöCo brachen in der Spitze um 14 % ein. Thyssenkrupp und Salzgitter verloren im Peak 5 % bzw. 5,2 %.
Gleichwohl beruhigt KlöCo: Trotz der nachlassenden Gewinndynamik rechne das Unternehmen mit einem der besten Jahresergebnisse seit dem Börsengang 2006. Dazu tragen auch die im ersten Quartal eingefahrenen Buchgewinne aus dem Verkauf von Immobilien in der Schweiz und Frankreich bei, die sich auf 53 Mill. Euro beliefen. Zudem verweisen die Duisburger auf den Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit, der 2022 „außergewöhnlich positiv“ ausfallen soll. Den Quartalsbericht wird KlöCo am 3. November vorlegen.