Nach hohem Verlust

KlöCo setzt auf steigende Stahlpreise

Stark fallende Stahlpreise haben dem Stahlhändler Klöckner & Co 2024 einen hohen Verlust beschert. Jetzt sei die Talsohle jedoch durchschritten, hofft Vorstandschef Guido Kerkhoff, der das Unternehmen zum Metallverarbeiter weiterentwickelt.

KlöCo setzt auf steigende Stahlpreise

KlöCo setzt auf steigende Stahlpreise in den USA

Dividende bleibt trotz tiefroter Zahlen unverändert

ab Köln

Klöckner & Co (KlöCo) ist 2024 mit einem blauen Auge davongekommen. Mit 136 Mill. Euro ist das bereinigte operative Ergebnis zwar um 28% eingebrochen, aus Sicht von Guido Kerkhoff ist das jedoch ein „robustes“ Ergebnis. Wenngleich im fortgeführten Geschäft tiefrote Zahlen stehen, sollen die Aktionäre mit einer unveränderten Dividende von 0,20 Euro je Aktie bedient werden. Dank eines positiven operativen Cashflows und der nur teilweisen Gewinnausschüttung in den Vorjahren, sei das möglich, heißt es. Je Aktie belief sich das Konzernergebnis 2024 auf –1,77 Euro.

Während der Verfall der Stahlpreise in den USA 2024 besonders ausgeprägt war, zeichne sich nun Licht am Ende des Tunnels ab. „Hinsichtlich der Preise scheinen wir die Talsohle durchschritten zu haben und sehen aktuell insbesondere in den USA bereits wieder steigende Preise“, sagte Kerkhoff im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Von daher erwartet er 2025 eine deutliche Absatz- und Umsatzsteigerung sowie einen „deutlichen Anstieg“ des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda). Im ersten Quartal werde sich das Ergebnis allerdings nur auf dem Niveau des Vorjahres von 42 Mill. Euro bewegen.

Kein Stahlhändler mehr

Fortschritte bescheinigt sich KlöCo bei der Weiterentwicklung zu einem Metallverarbeitungskonzern. „Wir sind kein Stahlhändler mehr. Das klassische Handelsgeschäft hat nur noch einen Anteil am Konzernumsatz von 19%. Je rund 40% entfallen auf die höherwertige Metallverarbeitung und das Service Center-Geschäft“, sagte Kerkhoff. Zum Beleg verwies er auf die Investition in ein neues Werk zur Aluminiumverarbeitung in Mississippi, das sich auf dem Gelände von Aluminium Dynamics befindet.

Mit den Akquisitionen in den Vorjahren in Nordamerika, darunter der Service Center-Betreiber National Material of Mexico, ist aber auch die Verschuldung kräftig gestiegen. Zum Bilanzstichtag belief sich das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten Ebitda auf das 5,7-Fache. Das will Kerkhoff jedoch nicht überbewerten: „Wir sind solide finanziert. Der Leverage ist in diesem Zusammenhang nur bedingt aussagekräftig und wird bereits im laufenden Jahr voraussichtlich deutlich sinken.“

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