Acea-Statistik

Knapp jeder zehnte neue Pkw in der EU ist ein E-Auto

Die Neuzulassungen der rein batteriebetriebenen Pkw steigen im Januar um 23%. Deutschland ist unter den größten Märkten aber der Ausreißer.

Knapp jeder zehnte neue Pkw in der EU ist ein E-Auto

jh München

In der Europäischen Union ist knapp jeder zehnte neu zugelassene Pkw ein vollelektrisches Auto. Im Januar stiegen laut der Statistik des Herstellerverbands Acea die Registrierungen in dieser Antriebsklasse um knapp 23% auf rund 72000 Einheiten. Das ergibt einen Anteil von 9,5% aller Pkw. Einschließlich Großbritanniens und der Efta nennt Acea einen Anteil von 10,3% im Januar. Ganz vorn steht mit großem Abstand Norwegen, wo die rein batteriebetriebenen Pkw zwei Drittel der Neuzulassungen im Januar ausmachten. In den anderen skandinavischen Ländern liegt der Anteil zwischen 21 und 29%.

In Deutschland betrug die Quote zuletzt ein Zehntel. Da am Ende des vergangenen Jahres hierzulande die Förderung für reine E-Mobile gekürzt wurde, fiel die Zulassung in dieser Kategorie nach Vorzieheffekten im Herbst um gut 13% im Vergleich mit dem ersten Monat des Vorjahres (vgl. BZ vom 4. Februar). Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride, deren Kauf der deutsche Staat nun nicht mehr bezuschusst, sackten um etwas mehr als die Hälfte ab.

Insgesamt sanken die Neuzulassungen von Pkw in Deutschland um 2,6% auf rund 179000. In den anderen vier der größten Märkte legten sie dagegen zu. Am stärksten fiel das Wachstum mit mehr als 51% auf gut 64000 Pkw in Spanien aus, gefolgt von Italien (+19%), Großbritannien (+15%) und Frankreich (+9%). Insgesamt ergibt sich für die EU ein Anstieg um 11% auf 760000 Autos (siehe Tabelle). Acea weist darauf hin, dass der Grund für den Anstieg aber vor allem die niedrige Basis ist. Der Januar 2022 war der bisherige Tiefpunkt.

Preise dämpfen Nachfrage

Das Beratungsunternehmen EY zieht den Vergleich mit dem Januar 2020 und berechnet einen Rückgang um 21%. „Es geht sehr langsam wieder aufwärts“, kommentiert Partner Peter Fuß die Entwicklung. Viel spreche dafür, dass nach dem extrem schwachen Jahr 2022 auch in diesem Jahr die Nachfrage nach Neuwagen deutlich unter dem vor der Corona-Pandemie erreichten Niveau bleibe. „Der Pkw-Absatz wird zwar wachsen, aber die Fabriken werden weiterhin nicht voll ausgelastet sein.“ Fuß nimmt an, dass die hohen Preise die Nachfrage zumindest in der preissensiblen Klasse der Klein- und Kompaktwagen dämpfen.