Delisting-Offerte läuft an

Kretinsky setzt Metro-Aktionären Pistole auf die Brust

Die Delisting -Offerte für Metro ist angelaufen. Großinvestor Daniel Křetínský bietet 5,33 Euro je Aktie und veranschaulicht eindringlich, warum Kleinaktionäre das Angebot annehmen sollten.

Kretinsky setzt Metro-Aktionären Pistole auf die Brust

Kretinsky schaltet
Metro-Offerte
scharf

Delisting am 16. April – Maximale Transaktionssicherheit

ab Köln

Die Delisting-Offerte an die freien Aktionäre der Metro ist am Mittwoch angelaufen. Daniel Křetínský, der aktuell 49,99% an dem Handelskonzern hält, bietet 5,33 Euro je Aktie in bar. Die Annahmefrist endet am 16. April, geht aus der Angebotsunterlage hervor. An diesem Tag soll auch das Delisting wirksam werden. Trotz harscher Kritik in der Hauptversammlung an der Angebotshöhe spricht EP Global Commerce (EPGC), das Investmentvehikel von Křetínský, von einer „einzigartigen Gelegenheit, die Aktien mit einer attraktiven Prämie zu monetarisieren“. Das Angebot enthält einen Aufschlag auf den gewichteten Kurs der letzten drei Monate von gut 30%.

Da die Offerte keinerlei Bedingungen enthält, ist von „maximaler Transaktionssicherheit“ die Rede. Zugleich macht Křetínský klar, dass die außenstehenden Aktionäre zu einem späteren Zeitpunkt kein höheres Angebot zu erwarten haben. Weder werde in den nächsten 18 Monaten ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen, noch werde es einen Sqezze-out mit einer Abfindung oberhalb des Angebotspreises geben. Zudem sei EPGC nicht darauf angewiesen, solche strukturellen Maßnahmen zur Finanzierung des Delisting-Angebots oder aus anderen Gründen durchzuführen.

Keine Dvidende mehr

Da Metro das bis Ende September laufende Geschäftsjahr voraussichtlich mit Verlust abschließe, werde vermutlich keine Dividende gezahlt. Ob EPGC in Zukunft Ausschüttungen unterstütze, sei ebenfalls ungewiss, warnt Křetínský. Mit dem Delisting endet der Börsenhandel der Aktie. Entsprechend sinkt die Liquidität in dem Papier. Im Streubesitz befinden sich aber nur wenige Aktien. Neben Křetínský halten die Meridian Stiftung und Beisheim zusammen 24,99% der Anteile.

Die „Gründungsaktionäre“ des Handelskonzerns haben ihre Stimmen gepoolt. Sie werden ihre Anteile nach früheren Angaben nicht in die Offerte einreichen. Anfang Februar haben die Poolgesellschafter eine Aktionärsvereinbarung mit EPGC geschlossen. Auch der Vorstand, der an Bord bleibt, hatte sich seinerzeit mit EPGC verständigt, das Delisting zu unterstützen.