Liberty Steel fährt Werk Rotherham wieder an
hip London
Im nordenglischen Rotherham wird diesen Monat die Stahlproduktion wieder aufgenommen, nachdem Sanjeev Guptas GFG Alliance 50 Mill. Pfund in ihr britisches Geschäft investiert hat. Das Geld soll für einen „wesentliche Zeitraum“ reichen, zitiert die „Times“ eine dem Unternehmen nahestehende Quelle. Allerdings gab sie zu, dass im Laufe der Zeit weitere Mittel benötigt würden. Chief Restructuring Officer Jeffrey Stein sprach von einem „wesentlichen Fortschritt“ für die Restrukturierung der Gruppe, die durch den Zusammenbruch des Lieferkettenfinanzierers Greensill Capital in Schieflage geraten war. Chief Transformation Officer Jeffrey Kabel sagte, die Kapitalspritze stelle sicher, dass sich das Unternehmen in Großbritannien schnell Kapital verschaffen und zum Einsatz bringen könne.
Liberty Steel ist der drittgrößte britische Stahlproduzent. Gupta hatte nicht nur Tata und Essar Assets abgenommen, sondern auch Arcelor, Rio Tinto und Caparo. Er kaufte bevorzugt in strukturschwachen Regionen ein, in denen Politiker gerne bereit waren, großzügig Staatshilfen zu gewähren, um Jobs zu erhalten. Er pflegte enge Beziehungen zur schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon und ihrem ehemaligen walisischen Amtskollegen Carwyn Jones, der in den Beirat der GFG Alliance (Gupta Family Group) einzog.
Wie die Gruppe mitteilt, hat sie sich zudem mit Credit Suisse Asset Management (CSAM) auf eine Restrukturierung ihrer Schulden geeinigt. Der Deal liefere eine „stabile finanzielle Plattform“ für Liberty Primary Metals Australia, ließ sich Gupta zitieren. Zudem bietet er Gläubigern die Möglichkeit, an ihr Geld zu kommen. Die Stärke bei Stahl und Kokskohle habe die Schwäche bei Eisenerz ausgeglichen. Zunächst soll eine „wesentliche Vorauszahlung“ an CSAM und Greensill Bank geleistet werden. Der Rest werde bis Juni 2023 in Raten gezahlt.