Marks & Spencer stimmt auf mageres Jahr ein
hip London
Marks & Spencer hat die Erwartungen an das Anfang April angelaufene Geschäftsjahr nach Kräften gedämpft. Wie das britische Traditionsunternehmen mitteilte, wird es in diesem Jahr nicht von pandemiebedingten Steuervergünstigungen profitieren. Der Gewinnbeitrag des Russlandgeschäfts, von dem sich der Kaufhausbetreiber nach der Invasion der Ukraine trennte, falle weg. Der Online-Supermarkt Ocado Retail werde nur einen minimalen Beitrag zum Ergebnis leisten und benötige Investitionen zur Erweiterung der Kapazität. Man gehe deshalb auf bereinigter Ebene mit einer niedrigeren Gewinnbasis ins Jahr 2022/23 (3. April). „Das Geschäft ist jetzt viel besser positioniert und hatte einen ermutigenden Start ins Jahr“, heißt es im Ausblick der FTSE-250-Gesellschaft. Doch angesichts des wachsenden Kostendrucks und der Ungewissheit des Verbraucherverhaltens rechne man derzeit nicht damit, von dieser Gewinnbasis aus weiter voranzukommen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte das Unternehmen im Vergleich zum Prä-Corona-Jahr 2019/20 ein Umsatzwachstum von 6,9 %. Zuwächse zeigte dabei nicht nur die Food-Sparte, sondern auch die als Sorgenkind geltende Sparte Clothing & Home – das Geschäft mit Kleidung und Haushaltswaren. „Was für mich an diesen Zahlen wichtig ist, ist nicht nur die Wiederherstellung von Gewinn und starkem Cashflow“, sagte CEO Steve Rowe. „Sie zeigen, dass sich M&S grundlegend verändert hat.“ Es gebe zwar noch viel zu tun, doch müsse das Geschäft seine Relevanz nicht mehr beweisen und habe die Chance, in Zukunft deutlich zu wachsen.
Marks & Spencer | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Pfund | 2021/22* | 2020/21* |
Umsatz | 10 885 | 9 167 |
Operatives Ergebnis | 709 | 222 |
Vorsteuerergebnis | 392 | – 209 |
Nettoergebnis | 309 | – 201 |
Free Cashflow | 699 | 296 |
Nettoverschuldung | 2 699 | 3 516 |
*) per 2.4.2022 bzw. 3.4.2021Börsen-Zeitung |