Marston’s lässt Finanzinvestor Platinum abblitzen
hip London
Die britische Brauerei Marston’s, die auch Pubs und Hotels betreibt, hat ein rund 700 Mill. Pfund schweres Übernahmeangebot des US-Finanzinvestors Platinum Equity Advisors als zu niedrig zurückgewiesen. Der Produzent von Bieren wie Hobgoblin und Lancaster Bomber verwies dabei unter anderem auf sein Joint Venture mit dem britischen Geschäft von Carlsberg. Im Dezember wurde die Gesellschaft von SA Brain mit dem Betrieb ihrer 156 Pubs in Wales beauftragt.
Platinum hatte zuletzt 105 Pence je Aktie geboten, eine Prämie von 40% auf den Schlusskurs vom vergangenen Donnerstag. Das Investmentvehikel wurde 1995 von Tom Gores gegründet, dem Eigentümer des Basketballteams Detroit Pistons. Pubketten sind für Beteiligungsgesellschaften interessant. Im vergangenen Jahr übernahm Stonegate die Ei Group.
Marston’s macht zwar zu schaffen, dass derzeit alle Pubs geschlossen sind und mit ihrer Wiedereröffnung frühestens ab März gerechnet werden darf. Doch verfügt das Unternehmen aus Sicht der Liberum-Analystin Anna Barnfather mit 176 Mill. Pfund über ausreichend Liquidität, um zur Not auch zwölf weitere Monate Lockdown auszusitzen.
Für die 13 Wochen zum 2. Januar wies Marston’s 54 Mill. Pfund Erlös aus dem Pubgeschäft aus, rund 70% weniger als vor der Pandemie üblich.