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Mediafor Europe übertrifft Erwartungen deutlich

Der italienische Medienkonzern Mediafor Europe (MFE) hat die Krise endgültig hinter sich gelassen und für 2021 einen Nettogewinn von 374 Mill. Euro (plus 169 % ge­genüber 2020) ausgewiesen. Dank eines starken Werbegeschäfts stieg der Umsatz des...

Mediafor Europe übertrifft Erwartungen deutlich

bl Mailand

Der italienische Medienkonzern Mediafor Europe (MFE) hat die Krise endgültig hinter sich gelassen und für 2021 einen Nettogewinn von 374 Mill. Euro (plus 169 % ge­genüber 2020) ausgewiesen. Dank eines starken Werbegeschäfts stieg der Umsatz des früher unter dem Namen Mediaset bekannten Konzerns, der mehrheitlich von der Familie des Ex-Premiers Silvio Berlusconi kontrolliert wird, um 11% auf 2,9 Mrd. Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) wuchs um 52 % auf 476 Mill. Euro. Die vorgelegten Zahlen übertrafen die Erwartungen von Analysten deutlich.

Mit 2 Mrd. Euro stammen mehr als zwei Drittel der Erlöse des ProSiebenSat.1-Großaktionärs aus Italien. Dort wuchsen die Werbeeinnahmen um 14,4 % − stärker als der Gesamtmarkt. Der Nettogewinn dort er­reichte laut den vorläufigen Zahlen 273 (i.V. 39) Mill. Euro. MFE baute die Führungsposition im Heimatmarkt trotz Großereignissen wie den Olympischen Spielen und der Fußball-Europameisterschaft, die bei der Konkurrenz liefen, aus. Bei den 15- bis 64-Jährigen erreichte MFE im Januar einen Marktanteil von 36,3%. In der abendlichen Prime Time kommen die MFE-Sender auf 37,4 %, während die staatlichen RAI-Sender nur 30,9 % erreichen. Gleichzeitig wurden die Kosten in Italien um 80 Mill. Euro auf 1,87 Mrd. Euro gesenkt. Alle Zahlen waren deutlich besser als das Zahlenwerk von 2019.

MFE machte keine Angaben zu den Plänen bei ProSiebenSat.1. MFE kontrolliert dort zusammen mit einer spanischen Tochter 21,61% der Stimmrechte. Die Holding, die ihren rechtlichen Sitz in den Niederlanden hat, könnte den Anteil bis auf 29,9% aufstocken, ohne ein Übernahmeangebot vorlegen zu müssen.

MFE plant eine europäische Free-TV-Senderfamilie – wenn möglich auch mit Sendern in Frankreich und Großbritannien. Die Geschäftsführung von ProSiebenSat.1 zeigt sich offen für Gespräche mit MFE, wartet aber nach eigener Aussage auf konkrete Vorschläge.

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