Merck & Co. wohl kurz vor Übernahme von Seagen
dpa-afx New York
− Der US-Pharmakonzern Merck & Co. befindet sich bei seiner geplanten milliardenschwere Übernahme des Biotech-Unternehmens Seagen einem Pressebericht zufolge auf der Zielgeraden. Die Gespräche seien in einem fortgeschrittenen Stadium, schrieb das „Wall Street Journal“ am Donnerstagmorgen und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Ein Deal könne in den nächsten Wochen zustande kommen, ein Zieldatum wäre der 28. Juli, wenn Merck die neuesten Quartalszahlen vorlege, hieß es weiter. Die Transaktion könne ein Volumen von bis zu 40 Mrd. Dollar (39,2 Mrd. Euro) haben. Merck und Seagen würden derzeit für eine Aktie des Biotech-Unternehmens rund 200 Dollar veranschlagen. Die Seagen-Aktie legte am Donnerstag um fast 3 % auf knapp 180 Dollar zu.
Seagen ist auf Krebstherapien spezialisiert. Mit der Übernahme könnte Merck ihr Portfolio an Krebsmedikamenten stärken, das gegenwärtig vor allem vom Blockbuster Keytruda bestimmt wird. Keytruda erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz von 17,2 Mrd. Dollar. Analysten rechnen hier mit dem Verlust des Patents zum Ende des Jahrzehnts.
Seagen ist vor allem im Bereich Antikörper-Wirkstoff-Konjugate tätig; hier geht es um einen zielgerichteten „Angriff“ einer Tumorzelle mit einem Toxin. An dieser Art der Tumorbekämpfung sind viele große Pharmafirmen interessiert, so dass es auch schon zu milliardenschweren Übernahmen gekommen ist. Das „Wall Street Journal“ hatte bereits Mitte Juni über Gespräche zwischen den beiden Unternehmen berichtet, was beiden Aktien Auftrieb verlieh.