Messer umwirbt Staatsfonds
Bloomberg Frankfurt
Der Industriegaseproduzent Messer umwirbt Kreisen zufolge Staatsfonds, um Unterstützung bei der Finanzierung einer Transaktion zu erhalten. Mit dieser will das Bad Sodener Traditionsunternehmen die vollständige Kontrolle über ein Joint Venture mit CVC Capital Partners erlangen. Messer prüfe Optionen wie das Hereinholen von Minderheitsinvestoren in die familiengeführte Gruppe, ist zu hören. Dabei hat das Unternehmen das Interesse von Fonds wie GIC aus Singapur, der Abu Dhabi Investment Authority und der Infrastruktursparte von EQT abgeklopft, sagten die Personen. Das Unternehmen könnte das frische Geld nutzen, um den Anteil von CVC an einem Joint Venture, der Messer Industries GmbH, zu erwerben, das ehemalige Unternehmensteile von Linde in Nord- und Südamerika besitzt, heißt es. Eine Transaktion könnte das Unternehmen mit bis zu 7 Mrd. Euro bewerten.
Messer und CVC haben das Joint Venture 2018 gegründet, um Geschäftsbereiche zu kaufen, die Linde für die kartellrechtliche Genehmigung ihrer Fusion mit Praxair abstoßen musste.
Messer beschäftigt weltweit mehr als 11000 Mitarbeiter und setzte laut der Website 2021 rund 3,5 Mrd. Euro um und steht im Wettbewerb mit Unternehmen wie Air Liquide und Air Products Chemicals. Die Firma wird von Stefan Messer geführt, der aus der dritten Generation der Familie stammt, der das Unternehmen seit 1898 gehört.
Messer habe die Option, CVC ab März auszukaufen, was das Unternehmen dazu veranlasst habe, Mittel für eine mögliche Transaktion zu suchen, sagten die Personen. Als Teil der ursprünglichen Vereinbarung von 2018 haben sich beide Seiten auf eine Formel geeinigt, die den Wert des Joint Ventures bestimmt. CVC habe über einen Verkauf noch nicht entschieden.