Die Beteiligungsgesellschaft Mutares hat 910.000 Steyr-Motors-Aktien verkauft. Das entspricht 17% des Grundkapitals. Wie der Großaktionär mitteilt, spült die Transaktion 30,9 Mill. Euro in die Kasse. Der Platzierungspreis betrug 34 Euro. Mutares hält jetzt noch 40,1% an dem Spezialmotorenbauer aus Oberösterreich. Die auf Sanierungsfälle spezialisierte Private-Equity-Gesellschaft aus München unterliegt einem Lockup von 180 Tagen. Als globaler Koordinator und Bookrunner ist Hauck Aufhäuser Investment Banking an Bord.

Mit der Umplatzierung nutzt Mutares den Hype um Rüstungsaktien. Die seit Ende Oktober 2024 börsennotierte Steyr-Aktie hat infolge der geplanten starken Ausweitung der Militärausgaben extreme Kursbewegungen erlebt. Die zu 14 Euro emittierte Aktie schoss in der Spitze bis 240 Euro in die Höhe und sackte dann wieder bis unter 35 Euro ab. Es bleibt ein dickes Kursplus im Vergleich zum Ausgabepreis. Am Montag legte die Aktie im Handelsverlauf 9% auf 39 Euro zu.

Es sei gelungen, die Aktionärsbasis zu diversifizieren und bestehenden Investoren die Möglichkeit zum Ausbau ihrer Beteiligung zu geben, hält Mutares fest. Seit Mitte März hat der Hauptaktionär insgesamt 1,6 Millionen Aktien veräußert und so brutto 74 Mill. Euro eingenommen. Die Steyr-Motoren werden in Militärfahrzeuge und Boote und als Hilfsaggregate in Kampfpanzer und Lokomotiven eingesetzt. Gelistet ist die Aktie im wenig regulierten Scale-Segment der Frankfurter Börse. Mutares hatte Steyr im vierten Quartal 2022 vom Rüstungskonzern Thales erworben. Die Franzosen hatten den Motorenbauer 2019 aus der Insolvenz heraus übernommen.