Die britische Wettbewerbsbehörde CMA droht nach jahrelangen Vorermittlungen mit der Eröffnung eines neuen Kartellverfahrens gegen die US-Technologiekonzerne Apple und Google. Dabei stoßen sich die Kartellwächter an der Dominanz der mobilen Betriebssysteme und der Browsertechnologie, die zum marktmächtigen Duopol geführt haben. In Großbritannien haben beide Unternehmen zusammen einen Marktanteil von 90%.

Die britischen Behörden, die sich nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU wiederholt kritisch zu Marktmacht und Transaktionen im Technologiebereich zu Wort gemeldet haben – unter anderem von Beginn an als entschiedene Gegner der Übernahme von Arm durch den US-Konzern Nvidia –, stoßen mit ihrer Kritik an Apple und Google ins gleiche Horn wie die Wettbewerbshüter in Europa und den USA. So verweist die CMA auch ausdrücklich auf wettbewerbsfeindliche Praktiken des App Store, wo vor allem der Gaming-Sector betroffen sei. Die Behörde signalisiert damit Unterstützung für die Klagen von Spieleentwicklern wie Epic Games, die mit ihrem Aufstand gegen Apple eine Lawine losgetreten hatten.

Ähnlich wie in Deutschland, wo das Wettbewerbsrecht modernisiert wurde, um besser für eine Regulierung der schnelllebigen Digitalwirtschaft gerüstet zu sein, erwägt die CMA auch eine Reihe von „Sofortmaßnahmen“, während andererseits grundlegende Veränderungen ge­prüft würden. Auch die EU-Kommission zielt mit dem Digital Markets Act auf ein neues grundsätzliches Rahmenwerk, das den Giganten der Digitalwirtschaft Fesseln anlegen soll. Apple und Google versuchen bisher, Einzelfalllösungen zu finden, um global greifenden Änderungen zuvorzukommen.