Nexwafe will Silizium-Wafer ressourcenschonend herstellen
Nexwafe will Silizium-Wafer ressourcenschonend herstellen
sar/kro Frankfurt
Hinter dem 2015 gegründeten Solar-Start-up Nexwafe liegt ein bewegtes Jahr. Im Frühjahr erst hat das Unternehmen 30 Mill. Euro eingesammelt, um den Bau einer neuen Fabrik voranzutreiben. Die Finanzierung war das Warmlaufen für eine Series-D-Runde, über die ein niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Betrag zusammenkommen soll. Weitere 120 Mill. Euro sollen es Berichten zufolge bis Mitte 2024 werden. Eine Series-C-Investitionsrunde über damals 39 Mill. Euro hatte Nexwafe eigenen Angaben zufolge Ende 2021 abgeschlossen.
Nexwafe arbeitet an einem Verfahren zur Herstellung ultradünner und hocheffizienter grüner Solarwafer, durch die Photovoltaik nachhaltiger und effizienter werden soll, weil weniger Ressourcen verbraucht werden. Das Unternehmen verspricht durch sein spezielles Vorgehen eine 70-prozentige Reduzierung der Kohlendioxidemissionen während der Herstellung. Zudem gebe es weniger Abfall, wodurch die Wafer bis zu 30% billiger seien als herkömmliche Produkte, heißt es bei dem Start-up. Seine Wurzeln hat Nexwafe beim Forschungsinstitut Fraunhofer, es ist ein Spin-Off des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE.
Neue Wafer-Fabrik entsteht
Zu den Investoren des Wafer-Herstellers zählen Reliance Industries Limited, Aramco Ventures und Athos, das Family Office der Unternehmerfamilie Strüngmann. An der Finanzierung im Frühjahr 2023 beteiligten sich zudem neue Investoren wie Malcolm Turnbull AC und Keshik Capital.
Das Nexwafe-Management hat Mitte Oktober den Grundstein für eine Wafer-Fabrik in Bitterfeld gelegt. Die Produktion dort soll in der ersten Ausbaustufe eine Kapazität von 250 Megawatt haben. Durch weitere Investitionen könnte diese auf 3 Gigawatt ausgeweitet werden. Dafür wären laut Nexwafe etwa 300 Mill. Euro nötig. Läuft die Series-D-Finanzierungsrunde nach Plan, soll in Bitterfeld in der zweiten Jahreshälfte 2025 zunächst der Produktionsbetrieb anlaufen. Weitere Mittel aus der Runde sollen in eine Expansion in die USA sowie in Forschung und Entwicklung fließen.
Karl Friedrich Haarburger, Davor Sutija und Martin Katz (v.l.) legen den Grundstein für die neue Waferfabrik der Nexwafe Si-Fab im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen.