Niederlande stecken Millionen in heimische Quantentechnologie
Niederlande stecken Millionen
in heimische Quantentechnologie
Delfter Chipentwickler Quantware will Produktion ausbauen
kro Frankfurt
In der Entwicklung sogenannter Quantenchips, also der Steuereinheit von Quantencomputern, haben zuletzt vor allem große US-Tech-Riesen von sich reden gemacht. Google stellte im Dezember einen Prozessor namens „Willow“ vor, der den Angaben zufolge Aufgaben in unter fünf Minuten lösen konnte, für die die weltbesten Supercomputer derzeit länger bräuchten, als das Universum alt ist. Amazon und Microsoft kamen Ende Februar mit eigenen Modellen namens „Ocelot“ und „Majorana 1“ um die Ecke.
5 Minuten vs. Alter des Universums
Fast zeitgleich mit Amazon und Microsoft meldete sich vor wenigen Tagen aber auch eine vergleichsweise unbekannte Firma aus den Niederlanden zu Wort, die sich selbst als „weltweit führenden Anbieter von Hardware-Produkten für das Quantencomputing“ bezeichnet. Quantware, im Juli 2021 gegründet, entwickelt ebenfalls Quantenprozessoren und hat Ende Februar ein Modell namens „Contralto-A" vorgestellt, das wie „ Willow“ und „Ocelot“ auf die verbesserte Fehlerkorrektur beim Quantencomputing ausgelegt ist. Die hohe Fehleranfälligkeit von Quantencomputern stellt derzeit noch eine Hürde beim Durchbruch der Technologie dar.
In den Niederlanden glaubt man an das Potenzial der Quantware-Chips. Die staatliche Investitionsgesellschaft Invest-NL hat sich zusammen mit der niederländischen Wirtschaftsentwicklungsagentur Innovationquarter als Hauptinvestor an einer 20 Mill. Euro schweren Series-A-Runde für das Start-up beteiligt. Der Europäische Innovationsrat gehört ebenfalls zu den Geldgebern. Mit den frischen Mitteln soll die Technologie weiterentwickelt und die Produktion ausgebaut werden.