Der Prothesenhersteller Ottobock sieht mit der Umstellung der Rechnungslegung auf den internationalen IFRS-Standard nach eigenen Angaben einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg an die Börse erreicht. Der Gang an den Kapitalmarkt könnte für das familiendominierte Unternehmen aus Duderstadt im Verlauf der zweiten Jahreshälfte folgen. Sicher ist das in Anbetracht des Russland-Ukraine-Kriegs, der für zusätzliche Unsicherheiten am Kapitalmarkt sorgt, aber noch nicht: Die mehrheitlich beteiligte Näder-Familie und die seit 2017 engagierte schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT müssen über den Schritt entscheiden.

Wie Ottobock bekannt gab, legte der Umsatz im zweiten Coronakrisenjahr 2021 um rund 13% auf 1,19 Mrd. Euro zu. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) habe sich auf 234 (i.V. 216) Mill. Euro erhöht, die bereinigte Ebitda-Marge rund 20% erreicht. Mit Westeuropa, Nordamerika und dem Rest der Welt sei man in allen Regionen mit zweistelligen Raten gewachsen, so das Unternehmen. Als stärksten organischen Wachstumstreiber hob Ottobock den Bereich Prothesen hervor. Für zusätzliches Umsatzpotenzial hätten Akquisitionen in Wachstumsfeldern vor allem im Bereich Neuro-Mobility und Exoskelette gesorgt. Mit der Übernahme des amerikanischen Exoskelett-Spezialisten SuitX sieht sich Ottobock unter den weltweit führenden Anbietern bei Exoskeletten. Für das erwartete dynamische Wachstum in diesem Markt sei man „vielversprechend positioniert“.

In Forschung und Entwicklung investierte Ottobock 2021 einen Anteil von 7,4 (i.V. 6,9)% des Umsatzes. Das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, den Wachstumskurs 2022 trotz sehr hoher Unsicherheiten für die wirtschaftliche Entwicklung fortzusetzen.