Der Medizintechnikkonzern Eckert & Ziegler aus Berlin spaltet die Sparte für Radiopharmazeutika ab und bringt sie an die Börse. Die Biotech-Tochterfirma Pentixapharm aus Würzburg peilt bei ihrer geplanten Erstnotierung einen Erlös von bis zu rund 23 Mill. Euro an. Es sollen 3,9 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung für 4,70 Euro bis 6 Euro platziert werden, teilte das Unternehmen am Montag in Berlin nach Billigung des Prospekts durch die Bafin mit. Damit liege der Mittelzufluss vor Abzug von Kosten für die Platzierung zwischen 18 Mill. Euro und 23 Mill. Euro.

Aufsichtsratschef von Pentixapharm ist Andreas Eckert, Gründer und Hauptaktionär der Eckert & Ziegler SE. Die Zeichnungsfrist für institutionelle Investoren und Privatanleger beginnt am 24. September 2024 und endet voraussichtlich am 1. Oktober 2024. Erster Handelstag ist voraussichtlich am 3. Oktober 2024, es wird ein hoher Streubesitz nach dem Börsengang von über 60% erwartet.

Damit geht erstmals seit acht Jahren wieder ein Biotechunternehmen in Deutschland an die Börse. Mit den erhofften Einnahmen will sich Pentixapharm seine kurz- und langfristige Finanzierung sichern. Das Angebot neuer Aktien soll sich vor allem an institutionelle Investoren richten, steht jedoch auch Privatanlegern offen. Der Börsenwert von Pentixapharm würde beim Erreichen des oberen Endes der Platzierungsspanne bei knapp 149 Mill. Euro liegen - am unteren Ende wären es etwas mehr als 116 Mill. Euro.

Da die Noch-Mutter Eckert & Ziegler zudem eine Wandelschuldverschreibung des Unternehmens über bis zu 18,5 Millionen Euro gekauft hat, stehen Pentixapharm bis zu knapp 42 Mill. Euro an zusätzlichen Finanzmitteln zur Umsetzung der ersten Phase der Wachstumsstrategie zur Verfügung.

Pentixapharm hat sich auf die Entwicklung von Radiopharmazeutika, darunter zur Behandlung von Blutkrebs, spezialisiert. Das fortgeschrittenste Projekt befindet sich in der dritten und damit letzten Phase der klinischen Entwicklung. Das Unternehmen wurde 2019 gegründet und zählt rund 80 Beschäftigte. Die Abspaltung von Eckert & Ziegler, die Pentixapharm 2021 übernommen hatte, wurde im Juni von der Hauptversammlung der Medizintechnikfirma beschlossen.