Fehler bei Abschlussprüfung für Wyelands

PwC erhält Millionenstrafe

Die britische Prüferaufsicht hat PwC eine Millionenstrafe für Fehler bei der Abschlussprüfung der Wyelands Bank erteilt. Sie war die Hausbank des Stahlbarons Sanjeev Gupta.

PwC erhält Millionenstrafe

Millionenstrafe für PwC: Fehler bei Wyelands-Prüfung

Ehemalige Hausbank des Stahlbarons Sanjeev Gupta

hip London

PricewaterhouseCoopers (PwC) hat wegen Fehlern bei der Bilanzprüfung der Wyelands Bank von der unabhängigen Prüferaufsicht eine Millionenstrafe erhalten. Wie der Financial Reporting Council (FRC) mitteilte, wird der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft zudem ein „schwerwiegender Verweis“ erteilt. Die Bank war Teil der Gupta Family Group Alliance (GFG Alliance), die im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von Greensill Capital ins Scheinwerferlicht geriet.

Der FRC erteilte eine Geldstrafe von 4,5 Mill. Pfund, setzte sie allerdings unter anderem aufgrund der „außerordentlichen“ Kooperationsbereitschaft von PwC auf 2,9 Mill. Pfund herunter. Der für die Abschlussprüfung verantwortliche Partner Jonathan Hinchliffe erhielt eine auf 33.412 Pfund reduzierte Geldstrafe.

Kreditvergabe nicht richtig verstanden

Das vernichtende Urteil der Aufsicht: „Die Verstöße gehen in erster Linie auf einen einzigen gemeinsamen Grund zurück: das Versagen des Prüferteams, die Kreditvergabe der Bank richtig zu verstehen und die Risiken angemessen zu berücksichtigen, die sich aus ihrem tatsächlichen und potenziellen Exposure zu nahestehenden Parteien in der GFG Alliance ergaben“. Wyelands Bank (zuvor: Tungsten Bank) war die Hausbank des britischen Stahlbarons Sanjeev Gupta.

Er hatte die Bank von der auf elektronische Rechnungsstellung spezialisierten Tungsten Corporation erworben. Im März 2021 forderte die britische Bankenaufsicht das Institut dazu auf, seine Einlagenkunden auszuzahlen.

Greensill-Connection

Die Struktur der GFG Alliance, zu der auch der britische Stahlproduzent Liberty Steel gehört, erinnert an einen japanischen Zaibatsu der Vorkriegszeit. Das vermeintliche Fintech-Wunderkind Lex Greensill, das sich auf Supply Chain Finance spezialisierte und 2014 die Bremer Nordfinanz Bank übernahm, spielte bei der Finanzierung ihrer Geschäfte eine wesentliche Rolle.

„Die Verstöße in diesem Fall unterstreichen, wie wichtig es ist, dass Prüfer ein vollständiges Verständnis der geprüften Rechtspersönlichkeit und ihres Geschäfts haben“, sagte Claudia Mortimore, Deputy Executive Counsel beim FRC.

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