Quantenrechner-Firma IQM erhält Kapitalspritze
cru Frankfurt
Der deutsch-finnische Quantencomputer-Anbieter IQM hat sich bei diversen Investoren zusätzliches Kapital besorgt. Das Volumen der Finanzierungsrunde belaufe sich auf 128 Mill. Euro, teilte das Unternehmen mit Sitz in Espoo und München am Freitag mit. Damit sei diese Finanzierungsrunde die größte, die ein europäisches Unternehmen für Quantencomputer bisher erhalten habe. Daran beteiligt habe sich unter anderem Bayern Kapital, die Risikokapitalgesellschaft des Freistaats.
Quantencomputer arbeiten nach völlig anderen physikalischen Prinzipien als herkömmliche Rechner und übertreffen diese in der Geschwindigkeit um ein Vielfaches. Sie werden unter anderem in der Materialforschung oder der Simulation des Klimawandels eingesetzt. Experten trauen dieser Technologie langfristig ein Marktpotenzial eines dreistelligen Milliardenbetrags zu.
2020 erhielt IQM 39 Mill. Euro von Investoren. Bei der Series-A2-Finanzierungsrunde für die Firma, die sich selbst als europäischer Marktführer für Quantencomputer sieht, ist Europas größter Climate-Tech-Wagniskapitalgeber World Fund aus Berlin. Ebenfalls beteiligt ist MIG Capital. IQM werde die Finanzierung nutzen, um das internationale Geschäft auszubauen und die Produktentwicklung zu beschleunigen – darunter auch Quantenprozessoren, die einen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten sollen.
IQM entwickelt supraleitende Quantencomputer für Hochleistungsrechenzentren, Forschungsinstitute und Unternehmen auf dem gesamten Kontinent. In Zukunft könnte die Quanteninformatik dazu beitragen, komplexe Probleme deutlich schneller zu lösen als klassische Computer – von der Medikamentenentwicklung bis zur Vorhersage von Finanzmärkten.
„Diese Finanzierungsrunde zeigt, wie wichtig unsere Mission ist: Quantencomputer für das Wohlergehen der Menschheit zu entwickeln. Sie zeigt auch das Vertrauen in unser Geschäftsmodell“, sagt laut Mitteilung der deutsche IQM-Gründer und CEO Jan Goetz.