Der kalifornische Elektroautohersteller Rivian, der bis Ende 2021 erst 1000 Fahrzeuge ausliefert, wird seine Aktien bei dem geplanten Börsengang zu einem um ein Viertel höheren Preis los als ursprünglich gedacht. Damit handelt es sich um das bisher weltweit größte Elektroauto-IPO. Die Preisspanne bei der Platzierung von 135 Millionen Aktien werde auf 72 Dollar bis 74 Dollar hochgesetzt. Dies geht aus am Freitag eingereichten Unterlagen bei der Börsenaufsicht SEC hervor. Bislang hatte die Spanne bei 57 Dollar bis 62 Dollar gelegen.

Gemessen am mittleren Wert der neuen Spanne werde der Erlös bei knapp 10 Mrd. Dollar (8,6 Mrd. Euro) liegen. Sollten bei dem Börsengang auch die für die Mehrzuteilung zur Verfügung stehenden 20 Millionen Papiere platziert werden, würden die Einnahmen bei etwas mehr als 11 Mrd. Dollar liegen. Die Elektroautofirma, zu deren Großinvestoren Amazon und Ford zählen, plant die Erstnotierung an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq.

Mit der Handelspremiere wird bereits in der laufenden Woche gerechnet. Sollte der Börsengang die 10 Mrd. Dollar einspielen, wäre es der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge der siebtgrößte in der US-Geschichte. Die Marktkapitalisierung der Aktien würde bei rund 63 Mrd. Dollar liegen – inklusive der für Mitarbeitervergütung reservierten Ak­tien und anderer Anteile liege der Wert des Unternehmens bei rund 71 Mrd. Dollar und damit zweieinhalb Mal so hoch wie bei der Finanzierungsrunde im Januar.

Rivian hat im September sein erstes Elektromodell im umkämpften Pick-up-Segment (Pritschenwagen) auf den Markt gebracht und so einen Wettlauf unter anderem mit Tesla für sich entschieden. Außerdem hat das 2009 gegründete Unternehmen lukrative Großaufträge für Amazon-Lieferwagen in der Tasche. Noch macht Rivian keinen Umsatz. Der Verlust im ersten Halbjahr betrug fast 1 Mrd. Dollar.