IPO

Run der Investoren auf Porsche-Aktien

Der Börsengang der Porsche AG stößt bei Investoren offenbar auf große Nachfrage. Das Angebot sei bereits vielfach überzeichnet, heißt es von den begleitenden Banken.

Run der Investoren auf Porsche-Aktien

Reuters München

Der Börsengang der Porsche AG stößt bei Investoren offenbar auf große Nachfrage. Die begleitenden Banken meldeten am Dienstag nur eineinhalb Stunden nach dem offiziellen Beginn der Zeichnungsfrist, dass die Orderbücher „über die gesamte Preisspanne hinweg vielfach überzeichnet“ seien. Der Eigentümer des Stuttgarter Sportwagenbauers, Volkswagen, bietet noch bis zum 28. September 113,9 Millionen Porsche-Vorzugsaktien in einer Spanne von 76,50 bis 82,50 Euro an. Die Nachfrage nach den Papieren erreicht also bereits ein deutlich zweistelliges Milliardenvolumen. Bei anderen Börsengängen dauert es oft Tage, bis die Zeichnungsaufträge das Angebot übersteigen. Zahlreiche Fonds warten auf diese Botschaft, ehe sie selbst zugreifen. Ein beteiligter Investmentbanker sprach von guter Nachfrage aus den USA, Europa und Asien.

Für rund 40% des Emissionsvolumens – also bis zu 3,68 Mrd. Euro – hatte sich Volkswagen bereits im Voraus feste Zusagen von Ankerinvestoren geholt. Allein der VW-Großaktionär Katar will Porsche-Vorzüge für bis zu 1,88 Mrd. Euro zeichnen. Der norwegische Ölfonds und der US-Vermögensverwalter T. Rowe Price investieren je 750 Mill. Euro, der Staatsfonds von Abu Dhabi 300 Mill. Euro. Mit einem Volumen von 8,7 Mrd. bis 9,4 Mrd. Euro wäre Porsche der größte Börsengang in Deutschland seit 25 Jahren.

Für die begleitenden Investmentbanken könnte die Emission ein bisher miserables Jahr für Börsenplatzierungen retten. Bis Mitte September lagen Börsengänge, Kapitalerhöhungen und Paketverkäufe in Deutschland angesichts des Ukraine-Kriegs auf dem niedrigsten Stand in diesem Jahrtausend. Als Belohnung für die Platzierung der Aktien winken ihnen bis zu 125 Mill. Euro, wie aus dem 820 Seiten starken Börsenprospekt hervorgeht. Organisiert wird das IPO von den US-Investmentbanken Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs und J.P. Morgan. Elf weitere Banken sind involviert – auch als Anlaufstelle für die Kleinanleger, die Porsche ebenfalls umwirbt. Die Erstnotiz der Porsche-Aktie ist für den 29. September geplant.