Nach Rekordgewinn

RWE-Prognose fällt an der Börse durch

Durchgefallen: Trotz Rekordgewinn haben die Investoren RWE am Freitag abgestraft. Grund war die Präzisierung des Ausblicks auf den laufenden Turnus.

RWE-Prognose fällt an der Börse durch

RWE fährt 2023
Rekordgewinn ein

Verhaltene Prognose fällt bei Investoren durch

ab Düsseldorf

RWE hat den abgelaufenen Turnus mit Rekorden abgeschlossen. Alles andere hätte jedoch auch überrascht, hatte der Stromerzeuger doch schon nach neun Monaten die im Sommer erhöhten Ziele so gut wie erreicht. Nach vorläufigen Zahlen erwirtschafteten die Essener 2023 ein bereinigtes Nettoergebnis von 4,5 Mrd. Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 8,4 Mrd. Euro und übertrafen damit die eigene Zielsetzung.

Mehr als ein kleiner Kurshüpfer war an der Börse jedoch nicht drin. Anschließend ging es beschleunigt bergab. In der Spitze gaben RWE um 7% nach und bildeten damit das Schlusslicht im Blue-Chip-Index. Ursächlich dafür war die verhaltene Prognose für den laufenden Turnus. Wenngleich RWE schon auf dem Kapitalmarkttag im November für 2024 einen merklichen Gewinnrückgang avisiert hatte, sorgte die Präzisierung für Ernüchterung.

Dividendenversprechen erneuert

Denn der Versorger erwartet nur noch, am unteren Rand des Ergebniszielkorridors zu landen. Für das bereinigte Ebitda hatte der Konzern eine Zielbandbreite zwischen 5,2 Mrd. und 5,8 Mrd. Euro abgesteckt, für das bereinigte Nettoergebnis von 1,9 Mrd. bis 2,4 Mrd. Euro. Dass der Ausblick nun an den unteren Prognoserand geschoben wird, sei den deutlich gesunkenen Energiepreisen an den Großhandelsmärkten in Europa geschuldet, lautet die Begründung.

Dessen ungeachtet erneuert RWE das Dividendenversprechen. Nach 1 Euro je Aktie für 2023 sollen für das gerade erst angelaufene Geschäftsjahr 1,10 Euro je Aktie ausgeschüttet werden.

Neue Offshore-Kapazitäten

Dass RWE den zurückliegenden Turnus mit einem signifikanten Ertragsschub abschloss, lag vor allem an den Erträgen aus dem kurzfristigen Kraftwerkseinsatz im internationalen Geschäft und dem stolzen Handelsergebnis. Hinzu kam der Kapazitätszubau, allen voran im Offshore-Geschäft. Zwar gelang auch im Segment Onshore Wind/Solar eine Steigerung im bereinigten Ebitda um die Hälfte. Hier wirkten sich jedoch vor allem die Ergebnisbeiträge der übernommenen Con Edison Clean Energy positiv aus. Zugleich wurden geringere Strompreise erzielt.

Einzig in dem nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Segment Kohle/Kernenergie verfehlte RWE die Zielvorgabe. Mit 705 Mill. Euro landete das bereinigte operative Segmentergebnis sogar unter dem Vorjahreswert von 751 Mill. Euro.

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