Safran enttäuscht Analysten mit vorsichtigen Zielen
Safran enttäuscht Analysten mit vorsichtigen Finanzzielen
Aktienrückkäufe bis 2028 für 5 Mrd. Euro
wü Paris
von Gesche Wüpper, Paris
Der französische Triebwerkshersteller Safran hat Investoren auf einem Kapitalmarkttag in Paris seine neuen mittelfristigen Ziele präsentiert. Allerdings seien diese ziemlich konservativ und weniger ambitioniert als erwartet, urteilen Analysten. Entsprechend enttäuscht reagierten Anleger, so dass die Safran-Aktie an der Börse von Paris am Donnerstag im Laufe des Tages den mit Abstand größten Kursverlust hinnehmen musste. Sie gehört dennoch zu den größten Gewinnern innerhalb des CAC 40 in diesem Jahr, da sie seit dem 1. Januar mehr als 35% zugelegt hat.
Safran-Chef Olivier Andries peilt für den Zeitraum 2024 bis 2028 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 7% bis 9% jährlich an. Das laufende operative Ergebnis will er bis 2028 von zuletzt 3,31 Mrd. Euro nahezu verdoppeln, auf 6 bis 6,5 Mrd. Euro. Außerdem will er in der Zeit von 2024 bis 2028 einen kumulierten freien Cashflow zwischen 15 und 17 Mrd. Euro generieren. Die neuen Ziele anlässlich des Kapitalmarkttags lägen unter dem Konsens, erklärt Analyst Victor Allard von Goldman Sachs. Safran plane aber für gewöhnlich zurückhaltend.
Triebwerkshersteller nennt vorläufige Ziele für 2025
Besser als die Finanzziele kamen die Ausschüttungspläne an. Der Konzern, dessen zusammen mit GE Aviation betriebenes Joint-Venture CFM International die Leap-Triebwerke für die neumotorisierten Mittelstreckenjets A320neo von Airbus und 737 Max von Boeing liefert, will Aktionären in den nächsten vier Jahren 40% des Nettogewinns in Form einer Dividende auszahlen. Er will zudem 2024 bis 2028 Aktien für 5 Mrd. Euro zurückkaufen.
Andries bestätigte auch die Ziele für das laufende Jahr. Er stellte zudem vorläufige Prognosen für 2025 vor. Nächstes Jahr rechnet er mit einem Umsatzplus von rund 10%, einem laufenden operativen Ergebnis von 4,7 bis 4,8 Mrd. Euro und einem freien Cashflow zwischen 2,8 und 3,0 Mrd. Euro. Die Prognose für den Bargeldmittelzufluss beinhaltet jedoch 340 Mill. Euro für die negativen Auswirkungen einer vorübergehenden Steuer auf große Unternehmen, die Frankreichs Haushaltsentwurf 2025 vorsieht. Da die Regierung gestürzt wurde, dürfte sie nicht kommen.