Softwareunternehmen

Salesforce zieht Aktivisten an

Im Oktober hat Starboard Value in den Softwareanbieter Salesforce investiert, nun zeigt offenbar ein zweiter aktivistischer Investor Interesse: Elliott soll ein milliardenschweres Engagement eingegangen sein.

Salesforce zieht Aktivisten an

sar Frankfurt

Der aktivistische Hedgefonds Elliott ist offenbar bei dem auf Software für das Kundenbeziehungsmanagement spezialisierten Anbieter Salesforce eingestiegen. Dies berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf informierte Personen übereinstimmend, darunter das „Wall Street Journal“ sowie die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Rede ist von einem Investment im Milliardenbereich. Salesforce selbst äußerte sich auf Anfrage nicht.

Die Salesforce-Aktie, die im November 2021 an der Nasdaq bei mehr als 300 Dollar notierte, ist inzwischen nur noch etwa halb so viel wert. Im Oktober hatte bereits der aktivistische Investor Starboard Value die Gelegenheit zum Einstieg genutzt. Bloomberg zitiert Elliotts Managing Partner Jesse Cohn mit der Aussage, man freue sich auf eine „konstruktive“ Zusammenarbeit mit Salesforce, um weiteren Wert zu heben. Cohn äußerte zudem tiefen Respekt für die Aufbauarbeit von Salesforce-Gründer Marc Benioff. Benioff wird bald wieder alleiniger Vorstandschef bei Salesforce sein, sein bisheriger Co-CEO Bret Taylor hatte im Dezember nach nur rund einem Jahr als Doppelspitze mit Benioff seinen Rückzug per Ende Januar angekündigt.

Der aktivistische Hedgefonds Elliott, der 2019 bereits einmal bei dem deutschen Salesforce-Wettbewerber SAP engagiert war, ist nach Star­board Value nun der zweite aktivistische Investor, der auf das Unternehmen aufmerksam wird. Starboard begründete seinen Einstieg mit der Einschätzung, dass Salesforce ihr Wachstum nicht ausreichend in Profitabilität übersetze.

Restrukturierung steht an

Das Softwareunternehmen durchläuft zurzeit eine Restrukturierung und hat angekündigt, rund 10% der insgesamt fast 80000 Arbeitsplätze abzubauen. Grund sei eine gestiegene Investitionszurückhaltung bei den Kunden. Salesforce ist in den vergangenen Jahren unter anderem durch die Übernahme des Kommunikationsdienstes Slack stark gewachsen und hat dadurch auch deutlich mehr Personal an Bord geholt.

Bloomberg-Intelligence-Analyst Anurag Rana bezeichnete ein Engagement von Elliott als wenig überraschend angesichts der niedrigen Bewertung von Salesforce. Diese liege mittlerweile sogar deutlich unter dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie.