Salzgitter zeigt nach Verlust etwas mehr Zuversicht
Salzgitter rutscht in die Verlustzone
ste Hamburg
Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter hat im Geschäftsjahr 2024 erstmals seit 2020 einen Vorsteuerverlust verbucht, zeigt aber trotz der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einfuhrzölle für Stahlprodukte aus dem Ausland etwas mehr Zuversicht für den laufenden Turnus. Nach einer ersten Prognose sollen das Vorsteuerergebnis 2025 in einer Spanne zwischen -100 Mill. und +100 Mill. Euro und die Rendite auf das eingesetzte Kapital über dem Vorjahreswert landen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im abgelaufenen Jahr schrieb Salzgitter vorläufigen Zahlen zufolge vor Steuern mit -296 (i.V. +238) Mill. Euro rote Zahlen. Das Ergebnis liegt innerhalb der zuletzt im Oktober auf -275 Mill. bis -325 Mill. Euro reduzierten Prognosespanne.
Die Salzgitter-Aktie legte nach Bekanntwerden der Zahlen am Nachmittag um bis zu 4,6% auf 19,56 Euro zu, bewegte sich kurz danach aber wieder unter dem Vortagesschlusskurs. Der Konzern will den Jahresabschluss 2024 im Detail am 21. März vorstellen.
Ebitda übertrifft Prognose
Den vorläufigen Angaben zufolge schrumpfte der Umsatz im vergangenen Jahr auf 10 (10,8) Mrd. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 445 (677). Mill. Euro. Salzgitter verwies darauf, dass neben dem Vorsteuerresultat auch der Umsatz im Rahmen der jüngsten Prognose liege und dass das Ebitda die Prognose sowie Kapitalmarkterwartungen übertroffen habe.
Im Vorsteuerergebnis ist den Angaben zufolge ein Beitrag von 184 Mill. Euro der knapp 30-prozentigen Beteiligung am Kupferproduzenten Aurubis enthalten. Ferner seien im Ergebnis Impairmentaufwendungen von 278 Mill. Euro sowie Aufwendungen von 128 Mill. Euro im Zusammenhang mit Restrukturierungen berücksichtigt.
US-Regierung verunsichert
Der Stahlkonzern Salzgitter, der aktuell mit einer Übernahmeofferte seines größten Aktionärs, des Hannoveraner Bauunternehmers Günter Papenburg, und der nordrhein-westfälischen Recycling-Dynastie Rethmann konfrontiert ist, erklärte zum Ausblick für 2025, ein Ende der Stagnation der deutschen Wirtschaft sei derzeit nicht absehbar. Konjunkturpolitische Maßnahmen einer neuen Bundesregierung könnten ab dem zweiten Halbjahr aber positiv wirken. Mit den „handelspolitischen Einlassungen“ der neuen US-Regierung steige hingegen die Unsicherheit vor allem hinsichtlich der Aussichten für den Außenhandel. Seine Umsatzerlöse erwartet der Salzgitter-Konzern 2025 wie zuletzt auch für das abgelaufene Geschäftsjahr zwischen 9,5 Mrd. und 10 Mrd. Euro. Das Ebitda soll 350 Mill. bis 550 Mill. Euro erreichen.